Jedes Podium setzte sich aus Fachleuten und aus Menschen mit eigener Erfahrung zusammen. Im Anschluss an die Diskussion bestand die Möglichkeit für Zuschauerfragen.
Die Serie wurde von James Moore moderiert.
Die Reihe sollte
- untersuchen, was über den sicheren Entzug von Antidepressiva, Antipsychotika, Benzodiazepinen und Stimulanzien bekannt ist und was nicht.
- neue Erkenntnisse präsentieren und erforschen, die sich einerseits aus der fachkundigen Befassung mit dem Thema sowie andererseits aus den Erfahrungen der Betroffenen-Community herauskristallisieren
- darüber sprechen, welche Kenntnisse, Skills und Erfahrungen nötig sind, um diejenigen zu unterstützen, die beim Absetzen von Psychopharmaka möglicherweise Schwierigkeiten haben.
Die Videos sind auch auf Youtube eingestellt. Dort sind sie mit Untertitel mit automatisierter deutscher Übersetzung abspielbar.
(Zur Aktivierung der Untertitel mit Übersetzung auf YouTube zunächst das Video starten. Dann über das "Untertitelsymbol" unten in der Symbolleiste die englischen Untertikel aktivieren. Dann über das "Einstellungen Symbol" (Zahnrad) auf Untertitel und dann auf "automatisch übersetzten" klicken, dann Sprache auswählen)
- 1.Video: Einführung in die Serie und den Rahmen abstecken (Introducing the Series and Setting the Scene)
Diskussionsteilnehmer:
Adele Framer (Altostrata), Gründerin von Surviving Antidepressants;
Swapnil Gupta, Vorstandsmitglied des International Institute for Psychiatric Drug Withdrawal und Psychiaterin mit besonderem Interesse an der "Nicht-/Weniger-Verschreibung";
John Read, Professor für Psychologie und Vorsitzender des International Institute for Psychiatric Drug Withdrawal;
Luke Montagu, Mitbegründer des Council for Evidence-based Psychiatry und Mitglied des NICE-Richtlinienausschusses für sichere Verschreibung und Entzug (Luke hat auch selbst Entzugserfahrungen gemacht).
Thema: Was wissen wir und was nicht, welche Entwicklungen gab es? Wo sind die Lücken in unserem Wissen und Verständnis? Wie nutzen wir all die Erfahrungsberichte über den schwierigen Entzug?
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- 2. Video: Den Stand der Wissenschaft erforschen (Exploring the Science)
Diskussionsteilnehmer:
Giovanni Fava, klinischer Professor der Psychiatrie der staatlichen Universität von New York in Buffalo;
Peter Groot, Forscher, der selbst begann, Antidepressiva einzunehmen. Seine eigene Erfahrung und die Vorschläge vieler Patienten halfen ihm, eine praktische Lösung zu entwickeln, um Entzugserscheinungen von Antidepressiva und anderen Psychopharmaka zu verhindern;
Mark Horowitz, ausgebildeter Psychiater und psychiatrischer Akademiker am University College London, der derzeit selbst Psychopharmaka entzieht. Seine Arbeit und Forschung konzentriert sich darauf, wie man Psychopharmaka sicher absetzen kann;
Joanna Moncrieff, Psychiatein, die in kommunalen psychiatrischen Diensten im Nordosten Londons tätig ist. Außerdem lehrt und forscht sie am University College London. Sie ist eines der Gründungsmitglieder und Co-Vorsitzende des Critical Psychiatry Network.
Thema: Was können Wissenschaft und Forschung uns über die Entzugserfahrung sagen? Es wurden Forschungsarbeiten diskutiert, die langjährige berufliche Überzeugungen über die Auswirkungen von Psychopharmaka auf das Gehirn und das Nervensystem in Frage gestellt haben.
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- 3.Video: Protahiertes Entzugssyndrom (Post-Withdrawal Experiences)
Diskussionsteilnehmer:
Adele Framer, überlebte 11 Jahre mit einem Antidepressiva-Entzugssyndrom. 2011 gründete sie unter dem Pseudonym Altostrata die Selbsthilfegruppe SurvivingAntidepressants.org. Laienexpertin für das Ausschleichen von Psychopharmaka und für Entzugssymptome;
Will Hall, Schizophrenie-Diagnose-Überlebender und langjähriger Organisator der Psychiatric Survivor-Bewegung. Er ist Doktorand an der Universität Maastricht, leitender Forscher am Maastricht World Survey on Antipsychotic Drug Withdrawal, und Autor des Harm Reduction Leitfadens zum Psychopharmakaentzug, außerdem Moderator von Madness Radio und Mitbegründer des Hearing Voices Network USA;
David Healy, Professor für Psychiatrie in der Abteilung für Familienmedizin an der McMaster University in Hamilton, Kanada. Er äußert seit Mitte der 1990er Jahre Bedenken hinsichtlich des Entzugs von Antidepressiva und war 2004 Sachverständiger in einem erfolgreichen Rechtsstreit über Entzug und Abhängigkeit. Er geht davon aus, dass wir bei der Lösung der Probleme wenig oder gar keine Fortschritte gemacht haben und nun eine große Krise der öffentlichen Gesundheit vor uns haben;
Nicole Lamberson, Arzthelferin sowie Patientin, die seit einer schnellen medizinischen "Entgiftung" von verschriebenen Benzodiazepinen, Z-Medikamenten und anderer psychotropen Polypharmazie unter langwierigen Beschwerden leidet.
Thema: Untersuchung langwieriger Probleme, die nach dem Entzug von Psychopharmaka auftreten können. Manchmal als postakutes oder protahiertes Entzugsyndrom bezeichnet, können diese Erfahrungen chronische Gesundheitsprobleme und sexuelle Dysfunktion umfassen. Was wissen wir und was wissen wir nicht darüber, wie wir mit langfristige Gesundheitsprobleme nach dem Absetzen von Psychopharmaka umgehen können?
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- 4. Video: Die Verschreibung von Psychopharmaka an Kinder und Jugendliche (The Psychiatric Drugging of our Children)
Diskussionsteilnehmer:
Laura Delano, ehemalige psychiatrische Patientin, Gründerin und Geschäftsführerin der Inner Compass Initiative, einer gemeinnützigen Organisation, die Menschen hilft, fundiertere Entscheidungen über Psychopharmaka und Diagnosen zu treffen;
Mo Hannah, im Staat New York lizenzierte Psychologin, Professorin für Psychologie am Siena College in Loudonville, New York, und praktizierende Psychotherapeutin. In ihrer klinischen Praxis ist sie auf Trauertherapie, Beziehungstherapie und traumatischen Stress spezialisiert. Durch ihre klinische Arbeit und persönliche Begegnungen hat Dr. Hannah bedeutende Kenntnisse und Erfahrungen gesammelt, die sie mit Menschen teilt, die an einem langwierigen Psychopharmaka-Entzugssyndrom leiden;
Elia Abi-Jaoude, Psychiater und Assistenzprofessor an der Universität von Toronto. Er arbeitet hauptsächlich mit Kindern, Jugendlichen und deren Familien. Er interessiert sich besonders dafür, wie wir aufgrund sozialer Faktoren die Erfahrungen von Jugendlichen betrachten;
Sami Timimi, in Großbritannien ansässiger Kinder- und Jugendpsychiater, der aus einer kritischen psychiatrischen Perspektive schreibt. Er hat über 130 Artikel veröffentlicht und war als Autor, Co-Autor und Mitherausgeber an 12 Büchern beteiligt.
Host: John Read, Professor für Klinische Psychologie an der University of East London. Er hat über 150 Forschungsarbeiten veröffentlicht, hauptsächlich über den Zusammenhang zwischen unerwünschten Lebensereignissen und Psychosen. Er ist Vorsitzender des International Institute for Psychiatric Drug Withdrawal und Herausgeber mehrerer Bücher.
Thema:
Im Mittelpunkt steht die Verschreibung von Psychopharmaka an Kinder und Jugendliche. Deren Raten steigen weltweit weiter an, wobei die USA führend sind. Die Auswirkungen dieser starken Substanzen auf das sich entwickelnde Gehirn werden derzeit erforscht. Die vier internationalen Experten skizzierten das Ausmaß des Problems und diskutierten Lösungen.
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