Was hilft bei Entzugssymptomen? Ein Übersicht von A bis Z

Hilfreiche Tipps und Erklärtexte zum Umgang mit Entzugs-/Absetzsymptomen von Antidepressiva, Benzodiazepinen, Neuroleptika (Antipsychotika) und Phasenprophylaktika
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Re: Was hilft bei Entzugssymptomen? Eine Übersicht von A bis Z

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Tagebuch
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Manchen Betroffenen hilft es, ihre Erlebnisse in einem Tagebuch aufzuschreiben. Dies kann einerseits der Verarbeitung des Entzugs dienen. Andererseits werden so evtl. bestimmte Muster ersichtlich (z.B. Wellen und Fenster, Verstärkung von Symptomen nach bestimmen Aktivitäten oder Nahrungsmitteln) die dann im weiteren Verlauf hilfreich sind. Auch kann es gut sein, sich die guten Phasen oder Momente, die man erlebt, festzuhalten, um sich in schlimmen Momenten daran erinnern zu können.
Zur Verfolgung von Symptommustern kann eine Tagebuch-App, wie z.B. Daylio hilfreich sein.

Tagesstruktur
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Viele Betroffene können im Entzug keiner Arbeit oder Ausbildung nachgehen. Ähnlich wie bei Depressionen kann es hilfreich sein, sich Tagespläne zu schreiben, um eine gewisse Struktur zu erhalten, also z.B.:

8:00 Uhr Aufstehen, Frühstück

9:00 Uhr Tiere versorgen, Nachrichten lesen

10:00 Aufräumen

11:00 Puzzle machen

12: 00 Mittagessen

13:00 kurzer Spaziergang

Immer wichtig das eigene Symptomniveau zu beachten und zu schauen, was möglich ist. Vordrucke für Tagespläne kann man z.B. über Google finden.

Telefonseelsorge
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Gespräche mit anderen Menschen können helfen, den Entzug zu verarbeiten, sich von Entzugssymptomen abzulenken, einfach allgemein in Kontakt zu bleiben. Das können Freunde oder Familienmitglieder sein, oder auch professionelle Hilfsangebote. Bei Isolation, in Notsituationen oder auch nachts und am Wochenende wenn niemand erreichbar ist, kann die Telefonseelsorge eine Anlaufstelle sein.

Deutschland: Tel.: 0800 -1110111 bzw. 0800 - 1110222 / https://www.telefonseelsorge.de/

Österreich: Tel.: 142 / https://www.telefonseelsorge.at/

Schweiz: Tel.: 143 / https://www.143.ch/

Tiere
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Tiere können wichtige Begleiter im Entzug sein. Anders als Menschen stellen sie keine großen Erwartungen und Anforderungen an uns, wobei die Versorgung natürlich sichergestellt sein muss. Der Kontakt mit Tieren wird oft als wohltuend, beruhigend und tröstlich erlebt. Wer keine eigenen Tiere halten kann oder will, kann z.B. schauen, ob ein ehrenamtliches Engagement bei einer Tierschutzvereinigung oder einem Tierheim möglich ist. Auch Tiervideos oder Tierbilder im Internet machen oft Freude und heben die Stimmung.

Trigger meiden
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Trigger sind meist sehr individuell, wobei vieles, was sehr starke Reize auslöst oft als triggernd erlebt wird. Eine Liste mit möglichen Triggern findet sich hier .
 
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Wärme
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Im Entzug treten manchen Störungen der Regulation der Körpertemperatur auf. Dies kann in Form von Hitzewallungen, Hitzeerleben aber auch Frieren und Frösteln der Fall sein, unabhängig von der Außentemperatur. Helfen kann hierbei flexible Kleidung, Kleidung zum Wechseln griffbereit zu haben (bei starkem Schwitzen z.B.). Bei Frieren kann eine Wärmflasche, Tee oder ein heißes Bad Abhilfe schaffen. Auch Heizkissen oder Wärmepflaster (die auch bei schmerzhaften Muskelverspannungen helfen) können wohltuende Wärme spenden.

Weinen
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Weinen kann hilfreich sein, um Druck abzulassen und sich etwas besser zu fühlen. Manche Menschen schämen sich zu weinen oder haben Angst, nicht mehr aufhören zu können. Das passiert nicht. Weinen hat auch eine soziale Funktion, kann dem Gegenüber zeigen, wie es einem geht, Mitgefühl und Unterstützung aktivieren. Es ist etwas völlig Menschliches und Natürliches. Dabei werden im Körper verschiedene Vorgänge und Botenstoffe aktiviert, die beruhigende Wirkung haben können. Die meisten Menschen können nicht "auf Kommando" weinen, darum geht es auch nicht. Vielmehr geht es darum, den Vorgang zuzulassen, wenn er auftritt.
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Re: Was hilft bei Entzugssymptomen? Eine Übersicht von A bis Z

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Yoga*
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Yoga ist eine uralte indische Lehre, die geistige und körperliche Übungen umfasst. Es gibt verschiedene Schulen und Traditionen des Yoga, sowie unzählige moderne Abwandlungen. Yoga kann hilfreich für das gesamte Körpersystem und den Geist sein, beruhigen, aber auch anregen. Aufgrund der Arbeit (auch) mit dem Nervensystem kann es auch triggernd sein und Symptome verstärken. Im Entzug sollte man daher vorsichtig individuell testen, was einem gut tut. Manche können einen Kurs von 1,5h mitmachen und es tut ihnen sehr gut - andere vertragen gerade mal 5 Minuten, oder auch gar nichts davon. Im allgemeinen werden dem Yoga viele gesundheitsfördernde Aspekte zugeschrieben. Viele Krankenkassen bezuschussen auch Yogakurse. Daneben gibt es eine Fülle kostenloser Angebote online, z.B. auf YouTube.

Zwei Übungen, die insbesondere beruhigende Wirkungen haben sollen:

1. Die "Umkehrstellung" mit den Beinen gegen die Wand: zur Beruhigung, z.B. abends beim Schlafengehen: https://www.yogawege.com/2018/06/vipari ... -die-wand/

2. Die "Mondatmung": https://www.yogabox.de/blog/candra-bhed ... ondatmung/
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