Willkommen im PsyAb-Forum,

Hier findest du allgemeine Informationen zum Forum: Allgemeine Informationen zum Forum
Um im Austauschbereich mitlesen zu können, ist eine Registrierung erforderlich: Registrierungsanleitung
Um selbst aktiv am Austausch teilzunehmen, müssen sich neue Teilnehmer nach erfolgreicher Registrierung zunächst in einem eigenen Thread vorstellen: Wichtige erste Informationen für neue Teilnehmer

-----

Das Forum ist von 28. März bis einschließlich 7. April 2024 für Registrierungen deaktiviert. Die Freigabe der neuen Beiträge erfolgt zeitverzögert. Das Team nutzt die Zeit über die Feiertage, um selbst etwas zur Ruhe zu kommen.
Bitte achtet gut auf euch, unterstützt euch gegenseitig und wenn es Probleme gibt, meldet die entsprechenden Beiträge.

Wir wünschen euch entspannte und erholsame Feiertage!

Liebe Grüße,
Das PsyAb Team


Dieser Text kann durch Klicken auf das X rechts oben in dieser Textbox ausgeblendet werden.

Artikel: Das Antidepressiva-Absetzsyndrom - Eine State-of-the-art-Übersichtsarbeit (Fornaro et al.)

Offizielle Informationen, Artikel, Studien und weitere wissenschaftliche Texte rund um das Absetzen von Psychopharmaka
[für alle Benutzer und Gäste sichtbar]
Antworten
Team PsyAb
Team
Beiträge: 624
Registriert: vor 2 Jahre

Artikel: Das Antidepressiva-Absetzsyndrom - Eine State-of-the-art-Übersichtsarbeit (Fornaro et al.)

Original-Übersichtsarbeit: Antidepressant discontinuation syndrome: A state-of-the-art clinical review
European Neuropsychopharmacology, Jan. 2023

Diese von einer europäischen Forschergruppe um Fornaro vorgelegte State-of-the-Art-Übersichtsarbeit wurde mit dem Ziel verfasst, die aktuellsten Erkenntnisse der Fachliteratur über das Antidepressiva-Absetzsyndrom (antidepressant discontinuation syndrome / ADS) kritisch zu bewerten.

Das ADS umfasst sowohl physische als auch psychische Symptome, es ist recht häufig und sehr belastend. Das ADS sollte nicht mit einem Rückfall in die Depression verwechselt werden. Die Forscher schreiben: „Das Absetzen von Antidepressiva kann zu systemischen und neuropsychologischen Symptomen unterschiedlicher Schwere und Dauer führen, die das sogenannte ‚Antidepressiva-Absetzsyndrom‘ ausmachen.“

Obwohl das ADS für fast alle Arten von Antidepressiva beschrieben wurde, beziehen sich die meisten Studien dazu auf die Gruppe der SSRI Antidepressiva. Nach den ausgewerteten Studien besteht ein besonders hohes Risiko für ein ADS bei Antidepressiva mit einer kurzen Halbwertszeit und beruhigender Komponente (z.B. Paroxetin) sowie bei Antidepressiva mit einer hohen Serotonintransporter(SERT)-Belegung (z.B. Citalopram).

Als besonders anfällig für ein ADS gezeigt haben sich "depressive Patienten mit Hinweisen auf eine unterschwellige bipolare Störung, Patienten mit einer Panikstörung oder diejenigen Probanden, bei denen zu Beginn der Einnahme eines Antidepressivums bereits ein Überspanntheits-/Angstsyndrom auftrat".

Auch wenn langsames Ausschleichen die Möglichkeit eines ADS nicht ausschließt, so erscheint dieses dennoch geboten. Im Einklang mit Erkenntnissen zur SERT-Belegung bei verschiedenen Dosen ist ein graduelles Ausschleichen (hyperbolische Dosisreduktion) einem linearen vorzuziehen.


ausführlicher Artikel: Allmähliches Ausschleichen empfohlen für das Absetzen von Antidepressiva auf MIA (auf Deutsch anzeigbar)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Team PsyAb für den Beitrag (Insgesamt 2):
Lillian, Aura2024+
Antworten