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Artikel "Entwicklung und Persistenz von Sehproblemen im Zusammenhang mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern" (Healy et al.)

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Artikel "Entwicklung und Persistenz von Sehproblemen im Zusammenhang mit Serotonin-Wiederaufnahmehemmern" (Healy et al.)

Originalstudie: Development and persistence of patient-reported visual problems associated with serotonin reuptake inhibiting antidepressants erschienen in International Journal of Risk & Safety in Medicine, Juli 2021
Artikel auf der RxISK-Website: New Study of Antidepressants and Vision Problems


Jahrelang war die standardmäßige Erklärung für das Auftreten von Sehproblemen bei Antidepressiva, sie würden von den in älteren trizyklischen Antidepressiva vorhandenen anticholinergen Wirkungen herrühren.
Trotz einer Vielzahl von veröffentlichter Literatur über Sehprobleme im Zusammenhang mit Selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI/SNRI) und trotz Warnungen in den Arzneimittelinformationen glauben daher viele Ärzte immer noch nicht, dass auch diese Medikamente Sehstörungen verursachen können - weil sie meist nicht anticholinerg wirken.

Die Studienautoren schreiben: "Ziel dieser Studie war es, das Ausmaß und die Auswirkungen der berichteten nachteiligen visuellen Wirkungen zu untersuchen und zu beschreiben".

Für die Studie verwendeten die Forscher Daten aus einer weltweiten Datenbank mit spontanen Patientenberichten über unerwünschte Arzneimittelereignisse. Dabei wurden systematisch geeignete Berichte über Sehprobleme im Zusammenhang mit der Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (u.a. bei Sertralin, Venlafaxin, Fluoxetin, Escitalopram, Citalopram, Paroxetin, Duloxetin) analysiert.

Am häufigsten wurde über verschwommenes Sehen/reduzierte Sehkraft, Nachtblindheit, Glaskörpertrübungen (Floater) und Palinopsia (Nachbilder) berichtet. Außerdem wurden Photophobie (Lichtempfindlichkeit), Diplopie (Doppelbilder) und das „Visual snow“-Syndrom beschrieben. Einzelne Berichte gab es darüber hinaus über das Sehen von Halos (Ringe um Licht), Oszillopsie (Scheinbewegung von Objekten), getrübte Sicht und Metamorphopsie (Wahrnehmungsverzerrung).

Die Autoren schlussfolgern: "Die Daten deuten darauf hin, dass die Serotonin-Wiederaufnahmehemmer eine Reihe von Sehstörungen als Nebenwirkungen hervorrufen können, die in einigen Fällen noch nach Absetzen des Arzneimittels lange anhalten können. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die beteiligten Mechanismen, die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen sowie alle Faktoren, die das Risiko erhöhen oder mindern, zu identifizieren.“

Die Zitate sind Übersetzungen aus der Originalstudie
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Rosenrot, Lillian, Luthien
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