auch bei Psychopharmaka kommt es gehäuft zu Lieferengpässen, die schlimmstenfalls monatelang anhalten können.
Wir stellen hier mit euerer Hilfe die aktuellen größeren Lieferengpässe ein. Bitte informiert jemanden aus dem Team per PN, wenn euch ein Lieferengpass bekannt wird, bzw. dieser beendet ist.
Wichtiger Hinweis:
Das Zentralnervensystem hat sich an genau den Wirkstoff angepasst, der ihm regelmäßig zugeführt wird. Ein Medikament aus einer ähnlichen Wirkstoffgruppe kann den gewohnten Wirkstoff nicht wirklich ersetzen, ein Wechsel ist daher riskant. Ein solcher Medikamentenwechsel ist im Grunde genommen ein Entzug, es kann daher zu Entzugssymptomen kommen.
Daher ist es wichtig, alles dran zu setzen, den ursprünglichen Wirkstoff weiter zu bekommen.
Achte darauf immer rechtzeitig dein Medikament zu besorgen. Manche Betroffene legen sich einen kleinen Vorrat an, auf den sie bei einem Lieferengpass zurückgreifen können.
Informationen über Lieferengpässe gibt es hier:
Übersicht über Lieferengpässe bei Arzneimitteln des Deutschen Gesundheitsministeriums
Aktuelle Lieferengpässe Gelbe Liste
Übersicht über Lieferengpässe bei Arzneimitteln (Aktuelle Versorgungsstörungen) des Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung Schweiz
Liste der Meldungen zu Vertriebseinschränkungen von Arzneispezialitäten des Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen Österreich
Tipps:
Wenn du in der Apotheke dein Medikament nicht mehr erhältst:
- Frage in der Apotheke nach, ob dein Medikament in einer anderen Packungsgröße oder mit einem anderen Wirkstoffgehalt erhältlich ist. Den passenden Wirkstoffgehalt kannst du dir mithilfe der verschieden im Forum beschriebenen Methoden selbst herstellen. Retardtabletten dürfen allerdings nicht zerkleinert werden!
- Frage, ob dein Wirkstoff von einem anderen Hersteller erhältlich ist. Dies ist allerdings nur die zweitbeste Lösung, da auch ein Wechsel zu einem anderen Hersteller zu Problemen führen kann ( Stichwort: Bioverfügbarkeit)
- Frage in allen dir zugänglichen Apotheken nach (auch Internetapotheken), ob sie noch Vorräte haben.
- Hinterlege deine Telefonnummer und bitte um Reservierung und Benachrichtigung, sollte die Apotheke wieder einige Packungen erhalten
- Frage direkt beim Hersteller nach, wann das Medikament wieder erhältlich sein wird
- Lass dich, wenn irgendwie möglich nicht auf "Alternativpräparate" ein. Die Apotheken haben Äquivalenzlisten auch für Psychopharmaka um nach Rücksprache mit dem Arzt, ein Präparat aus einer anderen Substanzgruppe abzugeben. Das ist die aller letzte Option, die gut überlegt sein sollte.
- Bestelle nichts aus dubiosen Internetquellen, da weißt du nicht, was tatsächlich drin ist und die Arzneimittelsicherheit ist nicht gewährleistet.
- Bestellung über eine internationale Apotheke:
Mögliche Vorgehensweise:
1. in deutscher Apotheke nachfragen, ob das Medikament im Ausland bestellbar wäre (evtl. nur in Großpackung erhältlich), dann
2. entsprechendes Rezept von Arzt holen
3. mit Rezept in Apotheke
4. Apotheke stellt selbstständig Antrag bei Krankenkasse, ob die Kosten übernommen werden
5. entweder OK von Krankenkasse oder man muss es privat selbst bezahlen.
Infos: Importbestellung bei Lieferengpässen