Dieser Genesungsbericht wurde zusammengestellt aus dem thread eines Teilnehmers des Forum adfd.org Blindspot hat Tavor nach 7 Wochen Einnahme abgesetzt.
Mit seiner freundlichen Erlaubnis, stellen wir ihn euch auch hier zur Verfügung:
Anhaltende Entzugssymptome nach 7 Wochen Tavor Einnahme
Tavor (Lorazepameinnahme):
Die ersten beiden Wochen ca 1 MG pro Tag
Woche 3 und 4 ca 0,75 MG pro Tag
Woche 5 und 6 ca 0,5 MG pro Tag
Woche 7 ca 0,25 MG pro Tag
Danach abgesetzt und vom Arzt für drei Wochen Doxepin ( 5-10 Tropfen pro Tag) zwecks Absetzerscheinungen Tavor zu deckeln.
6 Wochen nach dem Absetzen:
Noch immer starken Entzugserscheinungen. Habe seit Wochen schon eine Art Zittern an Händen, Bein und Kopf. War beim Neurologen, der hat mir Betablocker Dociton verschrieben ( 10 MG) das hilft tatsächlich etwas gegen den Tremor... weiterhin bin ich tagsüber immer wieder unter Dauerspannung, Nervöse Zustände, leichte PAs, Unwohlsein.
Update 5 Monate nach 0
Hallo Zusammen,
Ich melde mich wieder mit einem Update.(5 Monate nach 0)
Immer noch körperlich angeschlagen, heftige Nacken und Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Koordinatiosprobleme beim Sport und immer wieder leichter Tremor Hände, Beine, manchmal auch am Kopf( insbes. nach dem Sport und körperlicher Anstrengung).
Die Ängste sind besser geworden- vor allem merke ich jetzt morgens eine spürbare Verbesserung. Habe mein Sportprogramm weiter ausgebaut, gehe jetzt dreimal die Woche laufen und einmal für ein bis zwei Stunden Radfahren, teste immer wieder meine Leistungsgrenzen aus, merke aber dass ich noch weit entfernt bin von meiner früheren Fitness.
Jetzt sind es schon 5 Monate her seit dem Absetzen, ich will immer noch nicht glauben daß diese verhältnismäßige niedrige Dosis Tavor bei mir soviel kaputt gemacht hat. Vor allem in den letzten Wochen sind die Beschwerden für einige Tage stärker geworden, seit einigen Tagen geht es zum Glück wieder besser.
Update 5 1/2 Monate nach 0
Hallo Zusammen
Ich wieder mit dem nächsten Update:
Das Zittern an Händen und Beinen ist fast komplett weg - ich bin unendlich erleichtert
Merke es nur noch ganz minimal wenn ich es ganz genau beobachte.
Dafür habe ich insbesondere am oberen Rücken und vor allem am Nacken teilweise echt heftige Und sehr schmerzhafte Verspannungen, fast schon Krämpfe die kommen und gehen, heute ist es wieder besonders heftig. War jetzt jede Woche beim Physiotherapeuten ( er weiß Bescheid über meine Vorgeschichte), er ist echt bemüht die Verspannungen zu lösen- sagt aber auch dass die Fortschritte echt nur minimal sind.
Das Beste für mich ist aber, daß die subtilen Ängste fast komplett verschwunden sind
Das war inbesondere nach dem Absetzen teilweise sehr schlimm für mich, meine HP hat mir vor kurzem GABA 500 MG ans Herz gelegt - muß sagen daß die Kapseln bei mir voll angeschlagen haben. Nehme jeden Abend eine und schlafe wie ein Murmeltier, wenn ich zurück denke fällt mir jetzt auf daß ich seit Dezember eigentlich kaum eine Nacht wirklich ordentlich geschlafen hatte. Ich kann (zumindest aus eigener Erfahrung jetzt) die GABA Kapseln mit besten Gewissen weiterempfehlen, vielleicht hilft es dem einen oder anderen von Euch! Jetzt sind es fast sechs Monate seit dem Absetzen von Tavor, und ich bleibe zuversichtlich und optimistisch daß die Entzugserscheinungen bald komplett verschwunden werden und ich möchte allen Leidensgenossen und - Innen Mut machen nicht aufzugeben und stark zu bleiben, und an die eigene Heilung des Körpers und Geistes zu glauben sowie daran festzuhalten es braucht tatsächlich Zeit, aber es geht.
Vor allem wenn ich daran denke wie es mir noch vor zwei Monaten ging (körperliche Schwäche, depressive Stimmung, Hoffnungslosigkeit, Ängste) so ist es inzwischen ein riesiger Fortschritt.
Und ich möchte auch alle warnen vor der sogenannten Unbedenklichkeit im Hinblick auf Kurzzeitige Einnahme von Benzos, vor allem wie im speziellen unsere lieben Ärzte damit umgehen, verschreiben und verharmlosen. Und bekannterweise null oder kaum Ahnung von der gravierenden Entzugsproblematik haben - aus meiner Sicht eine Schande und nahe an der fahrlässigen Körper( und Psyche) Verletzung.
Nehme weiterhin eine Kapsel Lavendelöl sowie B-Vitamine und Omega 3 und komme gut durch den Tag - vielleicht ist das tatsächlich eine Kombination die hilft einen protrahierten Tavor Entzug zu Ende zu bringen.
Magnesium gehört quasi zu meinen "Standard NEM", habe ich hier explizit nicht aufgeführt. Habe meine Ernährung in Summe in den letzten Monaten erheblich umgestellt bedeutet:
- kein (Industrie)Zucker und Süßigkeiten
- wenig Koffein, max 1-2 Kaffee pro Tag, keine Cola
- viel basische Ernährung inkl Magnesium, Calcium
- wenig oder keine (Kuh) Milchprodukte
- Kokosmilch, Kokosfett (nativ) als Ersatz
- Fleischkonsum reduziert dafür mehr Fisch
- Obst und Gemüse massiv erhöht
- viel Bewegung und Sport ( letzteres hat getriggert, aber dafür Serotonin angekurbelt)
Die Ernährungsumstellung hat gefühlt dem Genesungsprozess einen zusätzlichen Turbo verpasst ;-)
Ich merke aktuell daß es von Tag zu Tag besser wird, kaum Wellen vorhanden.
Mein HP hat mich da sehr gut begleitet - daß einzige was ich noch nehme ist GABA, Lavendelöl Kapseln ( jeweils 1*Tag), 1*B-Komplex und Magnesium, vor allem vor bzw nach dem Sport.
Rückblickend weiß ich jetzt daß ich zu schnell abgesetzt habe (Tavor) und daher so lange mit dem Entzug zu kämpfen hatte und teilweise noch habe - aber ich bin dennoch froh (für mich) diesen Weg genommen zu haben.
Wünsche allen die dasselbe durchmachen VIEL Kraft und Durchhaltevermögen, es lohnt sich am Ende!![/quote]
Update 6 Monate nach 0
Hallo Zusammen
Anbei Update nach weiteren zwei Wochen:
Die Nackenkrämpfe verabschieden sich langsam, auch die anderen muskulären Verspannungen an Oberkörper, Beine, Arme werden sind kaum noch wahrnehmbar - fühlt sich vor allem morgens an wie leichter Muskelkater. Das ehemals starke Zittern an den Händen nur noch kurz nach sportlicher Belastung kurz da, dann wieder weg. Der Schlaf ist inzwischen fast wieder auf Normalzustand, wenn ich aufwache fühle ich mich jetzt teilweise wieder erholt, dieses Gefühl kannte ich fast nicht mehr... die Momente der"Sorgen und Ängste" sind jetzt tatsächlich Geschichte, wenn ich daran zurück denke kommt mir das alles vor wie ein böser Traum aus dem ich jetzt endlich wieder erwache. Auch die vielen irrationalen Gedanken, und Befürchtungen daß es nie wieder wird (ich habe das immer für mich die dunklen Wolken genannt bzw als Bild im Kopf gehabt) sind weg, nur noch hin und wieder in normalen Umfang vorhanden.
Habe zwischenzeitlich seit letzten Winter knapp 10 Kilo verloren, ist aber gut so weil ich mich jetzt erheblich wohler fühle und an den richtigen Stellen weg
Heute sind es fast auf den Tag genau 6 Monate auf NULL! Immer wieder denke ich daran daß es " nur 6 Wochen Einnahme" war, und an die Worte der Ärzte, die Entzugssymptome " aufgrund kurzfristiger Einnahme" fast schon kategorisch abgelehnt haben...was solls.
Ich will allen Betroffenen hier weiterhin Mut machen:
Zieht es durch und glaubt an Eure Genesung! Lasst Eure Probleme beim Entzug nicht durch die Mediziner verharmlosen und verzichtet soweit es geht (!) Auf Ersatzmedikation. Das ist selbstverständlich meine persönliche Ansicht, und soll niemanden davon abhalten auf seine Docs zu hören.
Schaut vor allem in dieser Situation eine ganzheitliche Behandlung zu bekommen, insbesondere im Hinblick auf Nährstoff, Vitamine und Mineralien Versorgung.
Schaut vor allem in dieser schweren Zeit vor allem auf Eure Ernährung, hier spielt sich sehr viel ab - insbesondere im Entzug und in der Entgiftung dreht der Körper teilweise komplett durch ( viele kennen das).
Was ich jedem uneingeschränkt empfehlen kann sind nach meiner Erfahrung:
- aktives B12 ( hat mir regelrecht den Nebel und die Wolken aus dem Kopf geblasen, habe immer wieder testweise weggelassen, prompt wieder Brain-fog etc.)
- Ashwaganda ( obwohl einige es kritisch sehen, hat mir in den ersten beiden Monaten nach Null Antrieb gegeben)
- Lavendelöl ( umstritten wegen Aluminium Salze bei Lasea, trotzdem Angst und Sorgen in den schweren Zeiten beherrschbar werden lassen)
- Passionsblume ( bei Schlafstörungen und Unruhe super geholfen)
- CBD Öl 10%: wenn alles schlimm war, vor allem muskulärer Art dann 5 Tropfen, dreimal pro Tag - hat geholfen
-Gaba 500mg: Abends, guter Schlaf und Allgemeines Wohlbefinden
Die Kurzzeitige Einnahme von Doxepin und Betablocker nach Absetzen im Januar war rückwirkend betrachtet m.E. überflüssig und hat meine Beschwerden damals nicht wirklich gebessert oder gelindert, ganz zu schweigen von den zig Nebenwirkungen auf diverse Organe und Stoffwechsel.
Seht meine Empfehlung als mehr oder weniger eine Art Werkzeugkoffer mit eher unbedenklichen Präparaten die tatsächlich im Entzug helfen können (wie bei mir)
Inzwischen nehme ich nur noch das GABA, B12 täglich, den Rest bei Bedarf.
Ich drücke Euch die Daumen und wünsche allen viel Gesundheit Glück und schnelle Heilung.
Update 18 Monate nach 0
Hallo Zusammen,
ich melde mich nach längerer Zeit zurück um Euch ein Update zu geben - zum Glück relativ positiv.
Jetzt sind es über 18 Monate seit Null, und es ist auch NULL geblieben
Fast alle verschiedenen Absetzerscheinungen sind nahezu verschwunden...das einzige was geblieben ist, ein chronisch verspannter Nacken plus regelmäßig wiederkehrende ( leichte) Krämpfe im BWS Bereich. Angstzustände, Panikattacken und typische Unwohlsein- Momente alles fast komplett weg.
Wenn ich heute an die Zeit nach dem Tavor Absetzen zurück denke, bekomme ich fast Gänsehaut.
Ich gehöre wohl zu den Menschen die selbst bei relativ kurzer Einnahme ( Niedrig Dosis) einen relativ langen protrahierten Entzug bekommen...war im Laufe des Jahres bei einem Neurologen, der hat mir tatsächlich bestätigt dass es durchaus dauern kann bis sich Nervensystem und Motorik wieder einpendelt, auch in meinem Fall.
Ich kann aufgrund meiner relativ harmlosen Erfahrung allen nur raten: entweder gar nicht damit anfangen oder so schnell wie möglich beginnen konsequent auszuschleichen. In meinem Fall habe ich anscheinend zu schnell abgesetzt, bzw in zu großen Schritten - aber länger wollte ich das damals nicht rauszögern.
Allergien haben sich bei mir letztes und dieses Jahr ebenfalls verstärkt, aber es gibt schlimmeres...ich drücke Euch allen die Daumen und danke Euch für Eure Unterstützung in meiner persönlich schwersten Phase die ich bisher hatte!!
Erfahrungsbericht: Anhaltende Entzugssymptome nach 7 Wochen Tavor (Lorazepam) Einnahme
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Erfahrungsbericht: Anhaltende Entzugssymptome nach 7 Wochen Tavor (Lorazepam) Einnahme
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