Es folgten viele Medikamentenwechsel, Escitalopram, Opipramol, Laif 900, wieder Escitalopram; Mirtazapin als Bedarf und immer wieder Tavor als Bedarf.
Im September 2020 nimmt Aquilla die letzte Tavor, es folgen heftige Entzugssymptome.
Escitalopram schleicht er mithilfe von Tropfen aus. Seit Juni 2021 ist er frei von Psychopharmaka.
Es folgt ein protrahiertes Entzugssyndrom mit einer Vielzahl von Symptomen und heftigen Symptomwellen.
Im September 2022 nachdem er seit 107 Wochen keine Tavor und seit nunmehr 69 Wochen kein Escitalopram mehr genommen hab, berichtet Aquilla:
Nach und nach zeigen sich Verbesserungen:Ich habe wie so viele andere Betroffene in den letzten Wochen und Monaten eine rasante Achterbahnfahrt hinter mir, die mich im Nachhinein immer wieder an den Rand der Verzweiflung gebracht hat [...]
Derzeit sind meine immer noch fast permanent oder wirklich dauernd vorhandenen Symptome Muskel- und Gelenkschmerzen, Herzstolpern (weniger geworden), plötzliche auftretende Ängste, Panik (seltener), Kraftlosigkeit und schnelle Ermüdung, immer noch Krampfen und Zittern des rechten Beines (morgens), Hautausschläge und blaue Flecke (soll wohl vom Mirtazapin kommen), Reizhusten mit Würgen (früh beim Aufstehen) und Kopfschmerzen mit Nackenverspannungen, sowie immer noch das Zischen im Kopf was aber in letzter Zeit größere Pausen einlegt. Es ist erträglicher geworden...
Oktober 2022
Es folgen Tage an denen es schon fast "normal" ist, aber auch immer wieder Symptomwellen:Alles in Allem, es gibt Fenster die auch mal länger werden, aber ebenso schnell kippt es auch wieder. Nachmittags wird es meist besser. Wichtig ist auch, dass der Schlaf bedeutend besser geworden ist und ich früh besser aus dem Bett finde. Das Einschlafen ist aber immer noch durch komische Träume gekennzeichnet und ein Aufschrecken nach kurzer Zeit die Regel. Erst dann finde ich meist den richtigen Schlaf. So 5-6 Stunden sind meist drin.
Dezember 2022
kurze aber sehr heftige Phasen von ein-zwei Tagen mit massiven Problemen wie Muskelschmerzen am ganzen Körper, immer noch zeitweisem Krampfen des rechten Beines, Brechreiz und Husten am Morgen gleich beim Aufstehen und vor allem Kopfschmerzen aus dem Nacken heraus die einen den ganzen Tag belasten. Auch waren Phasen von Angst und verschiedenen beängstigenden Szenarien immer mal im Kopf vorhanden, die aber schnell wieder nachließen.
Dazu kommen:Positiv ist zu vermerken, dass ich immer längere Fenster habe in denen ich mich schon recht gut und auch besser belastbar fühle als noch vor Monaten. Die kognitive Leistungsfähigkeit ist auch bedeutend besser geworden und ich schlafe besser und länger. Die Träume sind normaler geworden und nicht mehr so massiv brutal....
Im April 2023 berichtet Aquila, dass er auf dem Weg der deutlichen Besserung ist.Hautprobleme in Form von immer wieder auftretenden Eiterpickeln am ganzen Körper und Verhärtungen an den Fingerknöcheln, die sich dann nach geraumer Zeit schälen und wieder abbauen bis sie wieder neu auftauchen.
Auch ist immer noch tagelang der immer in gleicher Tonhöhe vorhandene Zischton oder ein Sirrren im Kopf vorhanden, der nun schon gut 4 Jahre da ist. Manchmal ist er ein paar Stunden weg und es ist Ruhe und dann geht es wieder los ohne Pause.
Er hat zwar noch immer reichlig Symptome, aber viele haben sich abgeschwächt und manche sind nicht mehr aufgetreten. Er kann auch wieder in Teilzeit arbeiten gehen.
Es treten jedoch weiterhin Symptomwellen auf.
Update Juni 2023
Update November 2023:Hatte in der letzten Zeit noch recht kurze Wellen, die aber an Intensität recht schwach ausgebildet waren und insgesamt recht "erträglich" waren, also kein Vergleich zu Wellen der letzten Monate und Jahre. Also es beruhigt sich nun doch allmählich.
Geblieben ist immer noch recht intensiv das Rauschen im Kopf, was aber auch tagelang völlig wegbleibt.
Immer noch steife Nackenmuskeln und noch schnell erschöpft.
Update Februar 2024:Die letzten Wochen und Monate waren recht gemischt, aber die Tendenz war eindeutig zur Besserung. Ich habe aber nach wie vor immer wieder Tage an denen geht es mit allen möglichen Symptomen wild durcheinander, sodass man sich fragt wie das sein kann..
in den letzten Wochen hatte ich recht gute Phasen in denen mir vieles von der Hand ging, aber auch immer wieder kurze und heftige Einbrüche
Update Juni 2024:Das Zischen im Kopf ist immer noch sehr präsent, aber auch zeitweise weg, weiterhin habe ich immer noch starke Muskelverspannungen am Kopf, dadurch phasenweise Kopfschmerzen, früh wieder mal Hustanfälle mit Würgen, was ich dem Mirta immer noch zuschreibe und Lustlosigkeit bis zur Panik früh beim Aufwachen. Schlaf ist bedeutend besser geworden.
Update August 2024:In den letzten Wochen hat sich einiges zu Besseren wieder ereignet. Zwar habe ich immer noch in unterschiedlichen Abständen Wellen, aber auch längere Fenster. Die Wellen dauern meist von wenigen Stunden bis zu zwei Tage mit unterschiedlichen Symptomen. Am meisten präsent ist immer das Sirren im Kopf (meist tagelang), was ich vielleicht noch lange haben werde.
Ansonsten habe ich jetzt wieder mehr Kraft und Durchhaltevermögen, die Muskeln werden stabiler und der Kopf klarer. Positiv auf jeden Fall ist die Verbesserung des Stuhlganges, was eines meiner massivsten Probleme war.
Pobleme machen immer noch die Finger und Zehengelenke. Die Halsmuskeln sind immer noch recht steif und geben oft Anlass zu Kopf- und Nackenschmerzen.
Die letzte Zeit war von den Symptomen immer noch leicht durchsetzt. D.h., das was ich immer schon hatte. Das Schwäche- und Kraftlosgefühl ist besser geworden und das Gedächtnis würde ich fast behaupten ist wieder voll da!
Das ist wohl das Allerwichtigste zu wissen, da ist alles noch da und es funktioniert zu 98 % wieder so wie es mal war. Klar, man vergisst immer mal was, aber mit den letzten 3-4 Jahren nicht mehr zu vergleichen. Angst und Panikgefühle sind so gut wie verschwunden, bzw. auf ein Normalmaß geschrumpft; eben so wie es sein sollte wenn man mit wachen Sinnen durchs Leben geht.
Sein Fazit:Was immer noch tagelang anhalten kann, und jetzt erst heute nun wieder mal weg ist, ist das Sirren im Kopf.[...]
Eine doch noch vorhandene Gelenk- und Genicksteife ist geblieben und auch Schmerzen in Fuß- und Fingergelenken kommen noch vor. Auch ein Kribbeln in den Gliedmaßen, wie taub sein, ist noch da.
Das Einzige was letztlich geholfen hat, es zu akzeptieren wie es gerade ist. Ich habe mir hier im Forum immer wieder Erfahrungsberichte und Schicksale durchgelesen, bis mir klar wurde, es muss die Zeit bringen und man muss versuchen den Körper in Ruhe zu lassen und jegliche Chemie verbannen. Letztlich war das auch der Schlüssel zum Erfolg!
Ich bin meinem Körper überaus dankbar, dass er mich bis heute hier her gebracht hat und lebe jetzt entsprechend vorsichtig.