Hallo liebes Forum,
ich habe heute die frohe Botschaft zu verkünden, dass ich seit 17 Tagen auf Null bin!
Ich habe deutlich schneller reduziert als empfohlen und es hat sich für mich sehr bewährt. Ich habe mich langsam rangetastet wie hoch ich gehen kann und habe dann irgendwo zwischen 25 und 30 % meine Standardreduktion gefunden. Vielleicht hätte ich auch noch höher gehen können, das habe ich aber nicht ausprobiert. Auch was die Zeit zwischen den Drops angeht habe ich einiges ausprobiert bzw. diese kontinuierlich reduziert. Für mich persönlich reichen 10-14 Tage Haltezeit komplett aus. Pausen brauchte ich nie, weil die Symptome wenn überhaupt immer nur leicht waren und bis zum Ende der Haltezeit längst verschwunden.
Gerade über Mirtazapin gab es gefühlt einige Mythen (nicht nur hier im Forum sondern auch außerhalb), die sich für mich alle nicht bestätigt haben.
Ich kann weder bestätigen, dass bei Mirtazapin die Absetzsymptome oft erst nach längerer Zeit (Wochen) auftreten, bei mir kamen sie wenn dann immer ungefähr zwischen Tag 5 und 10. Noch kann ich bestätigen, dass Mirtazapin insbesondere in den niedrigeren Dosen größere Symptome macht und langsamer abgesetzt werden muss. Bei mir was das Gegenteil der Fall.
Ich war beim Absetzen immer vorsichtig und habe mich trotzdem nicht an die Vorgaben im Forum gehalten. Jedes Nervensystem, jeder Körper ist unterschiedlich, aber ich kann euch nur dazu ermutigen, mehr auf euren Körper als auf irgendwelche Vorgaben oder Meinungen zu hören. Niemand kann das für euch entscheiden, nehmt alles was ihr hier lest als guten Hinweis, nehmt euch aber auch die Freiheit, euren Absetzprozess nach euren Regeln zu gestalten.
Mir ging es während des gesamten Absetzprozesses sehr gut, nie ging es mir auch nur annähernd so schlecht wie bei meinem gescheiterten Erstversuch. Ich hatte auch Sorge, dass ich ohne Mirtazapin vielleicht nicht mehr so gut schlafen kann oder womöglich Symptome zurückkehren, was bisher beides nicht der Fall ist.
Es geht mir so gut wie seit Jahren nicht und ich bin endlich wieder auf dem Weg zu mir und in ein besseres Leben.
Mich hat es am Anfang extrem entmutigt, dass es aus allen Richtungen hieß, dass der Absetzprozess 5+ Jahre dauern soll. Ich bin also gerne das Mut machende Beispiel für die Gegenposition: Man kann langsam reduzieren und trotzdem voran kommen.
17 Tage sind natürlich noch keine Ewigkeit, aber länger als meine Haltezeiten, daher beginne ich langsam, mich in Sicherheit zu wiegen, dass da auch nichts mehr kommen wird.
Hoffen wir, ich behalte recht.
Ich wünsche allen, die noch dabei sind, weiterhin gutes Durchhalten. Wie gesagt, ich bin jetzt hoffentlich das lebende Beispiel, dass man trotz sehr viel Angst in absehbarer Zeit von dem Teufelszeug loskommen kann.
Alles Liebe
noway