Erfahrungsbericht Quirk: Langzeitentzugssyndrom nach der Einnahme von 4 Tabletten Escitalopram

Berichte von Betroffenen, die bereits Antidepressiva, Benzodiazepine, Neuroleptika (Antipsychotika) oder Phasenprophylaktika abgesetzt haben
[für alle Benutzer und Gäste sichtbar]
Antworten
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Erfahrungsbericht Quirk: Langzeitentzugssyndrom nach der Einnahme von 4 Tabletten Escitalopram

Quirk hatte in der Vorgeschichte 2-3 Monate Mirtazapin eingenommen und problemlos abgesetzt. Im Folgejahr nach einer viertägigen Einnahme von Escitalopram entwickelte sich nach dem Absetzen ein schweres, protahiertes Entzugssyndrom.
Quirk dokumentierte seinen Verlauf im ADFD Forum , mit seiner freundlichen Genehmigung stellen wir Auszüge daraus hier ein.



Oktober 2009:
Hallo zusammen,


Vor ca. 1 1/2 Monaten bekam ich von einem Psychiater aufgrund einer 20minütigen Analyse 10mg Escitalopram gegen Depressionen verschrieben. Nachdem ich es ca. 4 Tage genommen hatte, bekam ich starke Magenbeschwerden, sodass ich das Medikament abrupt wieder abgesetzt habe (der Arzt hatte mir dies empfohlen). Soweit ging es mir dann relativ schnell wieder besser. Nach 2 Wochen jedoch, setzten starke Symptome ein. Angstgefühle, Stromschläge (immer kurz vor dem Einschlafen), Schwindel, Unruhe (RLS), generelles Unwohlsein und Tinnitus. Ich bin aufgrunddessen 3 Nächte hintereinander ambulant ins Krankenhaus gekommen. Während der dortigen Untersuchungen verbesserten sich die Symptome augenblicklich. Blutuntersuchungen, MRT und neurologische Tests ergaben nichts, organisch alles in Ordnung.
Nach ca. 5 Tagen besserten sich die Symptome und waren nach 2 Wochen fast gänzlich verschwunden. Nur zwischendurch gab es mal wieder einen leichten Rückfall.
Jetzt habe ich am Freitag seit Monaten mal wieder leichten Kraftsport betreiben und schon ging es nachts wieder los. Leichte Unruhe, heiße Ohren, komische Gefühle. Das steigerte sich langsam, bis es in der heutigen Nacht am schlimmsten war. Starke Hitzewallungen im Bett, Frieren ausserhalb des Bettes, starke Unruhe, Übelkeit, leichter Schwindel, leichte taubheitsgefühle in Armen und Beinen, leichte Kopfschmerzen. Im Großen und Ganzen schwer erträglich, es war unmöglich einzuschlafen.
Können das denn immer noch Absetzerscheinungen sein (von 4x10mg)? Ich hatte sowas noch nie zuvor in meinem Leben und mache mir jetzt ernsthafte Sorgen, dass ich das nie wieder los werde. Die Ärzte (Hausarzt, Psychiater, 3. Arzt) meinten auch, das könne von der geringen Dosis gar nicht kommen. Aber es wurde ja sonst nichts festgestellt. Ich bin langsam am verzweiflen und hoffe, dass mir hier jemand helfen kann...
Heute (23.10) hatte ich bisher meinen allerschlimmsten Tag. Ich wollte endlich mal wieder schlafen und bekam schon nach einigen Minuten im Bett, kribbelige Beine und mein Magen/Darm-System meldete sich mit nervösen Gefühlen. Ich habe mich dazu gezwungen, sie zu ignorieren und bin irgendwann tatsächlich eingeschlafen. Nach wenigen Minuten wurde ich jedoch wieder wach, mit dem schlimmsten Gefühl, was ich je hatte. Ich kann es auch gar nicht beschreiben, aber es war einfach der pure Horror. Danach fing ich sofort an zu hyperventilieren und mein Vater und meine Mutter (halte mich seit heute aufgrund der Problematik im elterlichen Haus auf) mussten mich mit Plastiktüte und Zureden beruhigen.
November 2009:
Mittlerweile fühle ich mich seit ca. 2 bis 3 Wochen wieder sehr gut. Zwar habe ich zwischendurch immer mal komische Bewusstseinsempfindungen, aber die halten nur Sekunden oder wenige Minuten an und können auch psychischer Natur sein, weil ich mal wieder in mich hineinhorche. Nur Sport würde ich gerne langsam wieder treiben. Fühle mich schon völlig schlabberig :lol:
Aber ich gehe es lieber erst im Januar wieder langsam an.

Dass man schon nach einer Tablette solche Absetzsymptome haben kann, das ist schon krass. Wenn ich mich daran erinnere, dass 5 Ärzte!! meinten, die Symptome können nicht mehr von dem Medikament kommen (2 Wochen nachdem ich es abgesetzt habe), da fällt mir einfach rein gar nichts mehr zu ein. Als ich dann einem erklärt habe, dass ich im Internet aber von ganz anderen Berichten gelesen habe, verunglimpfte er die Internetuser doch glatt als Spinner, die sonst nichts in ihrem Leben haben. Da wäre ich ihm am liebsten an die Gurgel gesprungen.

Dezember 2009:
Jetzt hat es mich gestern doch wieder erwischt. Hatte nun 5-6 Wochen ohne Beschwerden hinter mir. Dann gestern auf einmal leichte Kreislaufprobleme und merkwürdige Benommenheits-/Bewusstseinstörungsgefühle. Da ich seit einigen Tagen Magenschmerzen habe, fing ich vor einer Gruppe von Freunden fast direkt wieder an zu hyperventilieren und ab ins KH. Irgendwie war mein Kaliumspiegel toal niedrig und sie haben mir 2 Infusionen gelegt. Ansonsten keinerlei Diagnose.

Jetzt sitze ich hier heute wieder zuhause mit merkwürdigen Benommenheitsgefühlen und Schwindel. Hatte schon mal jemand von euch das Gefühl, dass der Körper unheimlich schwer ist und zu Boden gedrückt wird und gleichzeitig der Nacken sehr steif ist? Beim Laufen fühlt es sich an, als wäre ich nicht ganz in dieser Welt, die eine Hälfte des Körpers schwebt, die andere ist schwer. Sehr merkwürdig.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Team PsyAb für den Beitrag (Insgesamt 4):
Luzi, Pepper, Foxly, Rainer65
padma
Moderator
Beiträge: 12872
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

Januar 2010:
16 Stunden im Krankenhaus, davon 75% Wartezeit. Ergebnis: kein Befund. Nachdem mir um 23 Uhr die letzte mich behandelnde Ärztin mitteilt, dass sie nachfragen wird, ob ich endokrinologisch aufgenommen werden kann (hatte mir eine psychsomatische Aufnahme angeboten, internistische und psychologische Untersuchung, habe ich abgelehnt wegen Gruppentherapiezwang), habe ich noch fast 5 Stunden im Warteraum gesessen, weil man mich vergessen hatte. Das Schlimme ist, es war mir egal. Ich hatte Angst davor nach Hause zu gehen, allein ohne ärztliche Aufsicht zu sein. Wurde dann vom letzten Arzt hinauskomplementiert.
Mir ging es ja früher nicht besonders gut mit der Depression und ich hatte auch viel Angst. Aber nach der Einnahme von Cipralex fühle ich mich wie ein Wrack
Jetzt hab ich 6 Tage Krankenhaus hinter mir. Bluthochdruck wurde festgestellt, Ursache natürlich keine gefunden. Organisch soweit alles top. Blutwerte top. Nichts. Schwindel ist weiter vorhanden, mal stärker, mal schwächer. Abends wird alles meistens schlimmer, ist aber auch unterschiedlich. Im Krankenhaus hatte ich nachts 2 Panikattacken, ich dachte ich müsste sterben und sie haben mir Schmerztmittel und eine Spritze gegeben, um mich ruhig zu stellen.
Februar 2010:
Derzeit sind die Symptome teilweise äusserst stark. Ständig Schwindel, sehr reizbare Kopfhaut, auch die restliche Haut ist schnell reizbar (ich muss nur etwas fester drüber streicheln), immer wieder das Gefühl wegzusacken, sogar im Liegen. Seit zwei Tagen auch wieder starke Unruhe, gestern nacht eine schwere Panikattacke die mich ins KH gebracht hat. Wurde wieder nichts festgestellt. "Psychosomatisch". Wenn ich liege, wird mein Kopf heiß, wenn ich nicht im Bett bin, ist mir kalt.
Interessant war, dass sie mir im Krankenhaus eine Infusion gegen Schwindel gegeben haben und 6 Akupunkturnadeln gesetzt haben. Ein paar Minuten später bekam ich leichten Tremor, woraufhin ich darum bat, dass sie mir die Nadeln entfernen und die Infusion abstellen.

Mai 2010:
Habe jetzt fast den 9 Monat voll. Ich war zwischenzeitlich fast 3 Monate im Krankenhaus, was mir zumindest psychisch sehr geholfen hat. Ich konnte endlich wieder richtig schlafen und es gab viele Tage, an denen ich mich zu 90% wieder normal gefühlt habe.
Als ich rauskam, ging es aber erstmal wieder bergab. 2 Wochen lang stündlich wechselnde Symptome, ein Abend war ganz schlimm. Seit vorgestern geht es mir aber wieder besser.

Derzeit leide ich mit wechselnder Intensität an folgenden Symptomen:
Innere Unruhe, Schwindel/Gleichgewichtsstörungen, Angst, Hautkribbeln/brennen, Tinnitus, Kopf-/Nackenschmerzen und komischen Körpergefühlen. Morgens ist es meistens am schlimmsten. Zudem wird mir komisch, wenn ich den Computer längere Zeit benutze...
Auch wenn die Symptome die meiste Zeit erträglich sind, eine Licht am Ende des Tunnels kann ich nicht entdecken.
August 2010:In genau 4 Tagen ist die letzte Einnahme der 4 Pillen 12 Monate her.
Von Heilung kann derzeit leider immer noch keine Rede sein. Ich habe weiterhin jeden Tag Symptome, mal stärker, mal schwächer. Insbesondere die Abend vor dem Schlafen sind nicht so prickelnd. Anfang Juni ging es mir zwar deutlich besser, nachdem ich aber zwei Akupunktursitzungen hatte, wurde alles wieder viel schlimmer. Die 2 Wochen danach waren mit die schlimmsten überhaupt. Ich kann nur jeden davor warnen sich mit Akupunktur behandeln zu lassen, wenn das Nervensystem noch nicht wieder i.O. ist...

Symptome sind derzeit starke Probleme beim Nutzen von TFT Bildschirmen, immer wieder eine Art Schwindel/Gleichgewichtsstörung, Nackensteifheit und leichte Schmerzen im Hinterkopf, generell komische Gefühle im Hinterkopf und an den Seiten, die Fingerspitzen der linken Hand fühlen sich leicht taub an und ab und zu kommen auch die Restlesslegs wieder, aber meist recht harmlos.

Das einzige was komplett verschwunden ist, ist die Angst.

Wann das alles mal ein Ende hat, ist derzeit nicht abzusehen...
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

November 2010:
In genau 9 Tagen ist es 15 Monate her, dass ich 4 Tabletten Escitalopram genommen habe.

Im Grunde gibt es keine Entwicklung. Nur die Symptome haben sich verändert. Ich habe immer noch Wellen und Fenster, eine Besserung ist aber nicht zu entdecken, es geht auf und ab im völligen Chaos.

Die letzten drei Wochen waren eigentlich sehr gut, nur leichte Symptome, gut auszuhalten. Dann habe ich letzten Montag Karrotensaft getrunken und es ging wieder steil bergab. Mittwoch Nacht mit kurzem Krankenhausaufenthalt, weil es mir so dreckig ging. Seitdem ist jeder Tag wieder ein Kampf, mal stärker, mal schwächer.

Mittlerweile glaube ich fast, dass sich nichts mehr ändert. Auch wenn es mir länger gut geht, ich weiß, es wird wieder schlechter. Das war immer so, egal was ich gemacht habe. Nur verliere ich mit jeder schlechten Welle immer mehr Kraft. Ich muss mir eingestehen, dass ich nicht weiß wie lange ich das noch ertrage. Ich bin mit den Nerven am Ende.

4 Pillen haben mein Leben zerstört, anders kann ich es nicht mehr ausdrücken. Und niemand kann helfen. Kein Arzt, kein Therapeut.

Aktuelle Symptome:
Immer wieder Gleichgewichtsstörungen, insbesondere bei kleineren Bewegungen, auch im Sitzen; merkwürdige Kopfgefühle/Schmerzen in der linken Hirnhälfte; Hitzeschübe im Liegen vor dem Schlafengehen, vom Nacken Richtung Ohren, meist links; ab und zu leichte Schmerzen in beiden Oberschenkeln (ganz neu), starke Magen/Darmprobleme, jeden Tag anderer Art; immer wieder Derealisationsgefühle und einige weitere, die man wohl der Angst zuschreiben kann.
Dezember 2010:
Und der 16. Monat ist angebrochen.

Nach zwei sehr harten Wochen ging es mir wieder einige Tage ganz gut. Hielt aber nicht lange an, heute ist es wieder be********. Insbesondere macht mein Magen-/Darmtrakt Probleme. Habe seit einigen Wochen eine Öl (?) Unverträglichkeit. Als ich gestern zwei Löffel Leinöl wegen der Omega-3 Fettsäuren genommen habe, bekam ich heftige Blähungen. Habe das Öl Anfang des Jahres im KH über 2 Monate hinweg genommen, nicht ein fitzelchen Probleme. Seit ca. 3 Wochen bekomme ich sofort Probleme, wenn ich Öl oder Speisen mit Ölen zu mir nehme (wie ich seit gestern weiß).

Dazu kommen starke ZNS Probleme. Ab und an komischer "Schwindel" bei kleinsten Bewegungen, leichter bis mittlerer Kopfdruck (insbesondere Abends zwischen den Augenbrauen), leichte Kopfschmerzen, Nackenhitze, stärkste Konzentrationsprobleme, merkwürdige Kopfgefühle, teilweise Erschöpfungsgefühle in den Unterarmen und Unterschenkeln...etc, etc. Und alles variiert meist von Stunde zu Stunde. Der Großteil ist erträglich, der Schwindel und die Konzentrationsprobleme sind äusserst übel und machen das Arbeiten teilweise unmöglich.
Ob das jetzt alles wieder durch die Magenprobleme ausgelöst wurde, keine Ahnung. Vielleicht war es auch die Kiwi von gestern, wer weiß das schon. Es ist alles total undurchsichtig. Zum Kotzen.
Ich weiß von einigen Fällen, dass sie auch nach kurzer Einnahmedauer (zwischen 2 und 10 Tagen) lange Zeit Probleme hatten. So kenne ich Fälle wo die "Heilungszeit" 16, 18 oder auch fast 24 Monate gedauert hat. Viele dieser Fälle waren aber viel heftiger als meiner. Denen ging es von Anfang an richtig schlecht und es gab auch über Monate hinweg keine Besserung, was bei mir ja anders abläuft. Ich habe die typischen Wellen. Mal gut, dann wieder schlecht. Während meines Krankenhausaufenthaltes von März bis Mai, ging es mir teilweise äusserst gut.

Ich denke, dass ich durch die erneut starke Stimulation meines Nervensystems durch zweimalige Akupunktur meinen Heilungsverlauf hinausgezögert habe. Mir geht es danach im Grunde fast schlechter als in den Monaten zuvor (abgesehen von der Anfangsphase).
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

Januar 2011:

So...17. Monat ist angebrochen und ich befinde mich mal wieder im Mittelmaß.
Ich war über Weihnachten bei meiner Familie und hatte ständig Symptome. Ca. 70% davon waren aber psychische Angstsymptome (Nackenprobleme, Kopfdruck, Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen etc). Mein Unterbewusstsein scheint sich zu erinnern, wie beschissen es mir teilweise zuhause ging.

Seitdem ich wieder in meiner eigenen Bude bin, sind diese Symptome zurückgegangen. Dafür habe ich jetzt mittelstarke Erschöpfungsgefühle im Körper. Zudem macht mein Magen-/Darmtrakt wieder Probleme. Habe ein normales Baguette mit Salami, Salat und Tomtaten gegessen und zack, fühlt sich mein Nervensystem nicht besonder toll an. Was ein Witz.

Dazu kommt totale Unlust, was das Arbeiten unheimlich schwer macht. Ich fühle mich erschöpft im Kopf (hatte ich aber auch vor der Einnahme der Medikamente) und meine Batterien sind einfach nur leer. Dazu die körperlichen Probleme...ich würde mich einfach gerne ins Bett legen und 5 Jahre schlafen.

Mein Zustand war schon vor den Medikamenten nicht toll (Demotiviert, Unlust etc), aber jetzt ist es nochmal viel schlechter. Ich habe das Gefühl, dass mein Leben an mir vorbeiläuft...
Endlich mal wieder ein neues Symptom. Bin ich froh, wurde schon langsam langweilig.

Meine Gesichtshaut ist super reizbar und brennt nach dem Waschen wie ein halber Sonnenbrand. Hoffentlich ist das morgen wieder weg. Insgesamt verändern sich die Symptome zwar hier und da, aber in den letzten Monaten gab es wirklich nur zwei neue, einmal das Brennen jetzt und ein leichtes Drücken an der Stirn.

Wobei neue Symptome gar nicht mal als negativ gesehen werden sollten. Ich denke vielmehr, dass es ein Hinweis darauf ist, dass sich der Körper wieder versucht auszubalancieren.

Februar 2011:
hat sich im Grunde nicht viel getan. Die letzten Wochen waren größtenteils erträglich. Seit gestern Abend, ohne erkennbaren Grund, geht es mir wieder schlecht. Die Wellen sind unberechenbar und variieren recht stark. Meistens geht es mir einen Abend richtig schlecht, wie gestern, und dann abwechselnd mittelmäßig bis schlecht für 1 bis 2 Wochen.

Mein Hauptproblem scheint irgendwie im Hinterkopf zu stecken. Da habe ich oft Druck und Hitze. Dann sehr häufig Kälteschauer, Schmerzen in den Waden und die komplette Breite von Derealisation und Depersonalisation.
Mein Magen/Darm System hat sich die letzten Wochen aber etwas beruhigt und ich konnte wider normal essen.

Im Grunde fühlte ich mich gestern, als wäre ich in einem Drogen-Entzug, z.B. Heroin oder sowas. So stelle ich mir das vor.
Vielleicht ist es wirklich so, dass sich die Mittel länger im Körper festsetzen und wenn sie freigelassen werden, gibt es Wellen.

Ende des Monats habe ich 18 Monate hinter mir. Viele heilen oder machen große Fortschritte zwischen dem 18 und dem 24. Monat. Ich hoffe, dass ich dazu gehöre. Da ich das Cipralex nur 4 mal genommen habe (abgesehen vom Mirtazapin) und von Anfang an Wellen hatte, gehe ich aber davon aus, dass ich in dieser Zeit große Fortschritte machen werde und endlich mit dem Entzug abschließen kann.

Auch wenn die schlechten Tage oft grausam sind, die meiste Zeit ist es erträglich und ich kann leicht eingeschränkt leben.
März 2011:
So, heute ist der 18. Monat voll, der 19. bricht an.
Seit dem Wochenende und der stressigen Woche vorher fühle ich mich so schlecht wie lange nicht.
Komische Gefühle, wenn ich den Kopf bewege (altbekannt), Magen/Darm ist total nervös, DR und mittleres Nervenbrennen. Dabei ist das Wetter wunderschön....und ich fühle mich beschissen. Insbesondere nach dem Mittagessen, ein leichter Salat mit Hühnchenstreifen und Mandel/Honig-Sauce...

Schon heute Morgen hatte ich Erschöpfungsgefühle in Armen und Beinen und bin kaum aus dem Bett gekommen.

Ich glaube, dass der Großteil der Symptome nicht von irgendwelchen Veränderungen im Hirn kommt, sondern von einem sensibilisierten Nervensystem. Meine Symptome wurden und werden immer schlimmer, wenn ich mich mit ihnen beschäftige. Immer.
Am Freitag ging es mir z.B. richtig beschissen auf der Arbeit. Zum Ende des Tages hin, konnte ich mich kaum mehr auf den Beinen halten. Als ich dann aber zuhause ankam, wurde es viel besser. Ich habe mir im Laufe der Monate immer wieder gesagt, dass es zuhause besser wird. Und mittlerweile ist das auch so. DIe Symptome werden dann meistens einfach erträglich.

Als ich 3 Monate im Krankenhaus war, hat mir die Sicherheit dort sehr stark geholfen. Die Symptome gingen teilweise für Tage komplett weg. Dann habe ich den Fehler gemacht und mein System mit Akupunktur wieder stimuliert. Und zack, ich befand mich wieder im Teufelskreis aus dem ich jetzt versuche wieder rauszukommen, damit mein Nervensystem endgültig die Ruhe findet, komplett zu heilen.

Ich glaube wirklich, dass es wichtig ist zu wissen, dass die Symptome keinen Schaden verursachen und man sie akzeptieren muss. Dadurch verliert man langsam (auch unterbewusst!!) die Angst davor, was weitere Entlastung für das System mit sich bringt.

Viele Symptome brauchen einfach Zeit, aber ich denke andere, das habe ich selbst erlebt, kann man schon abschwächen, indem man weder Angst vor ihnen hat, noch sie bekämpft.
Oh mein Gott.......die letzte Nacht war so dermaßen schlimm, dass ich versucht war ins Krankenhaus zu fahren. Ein der schlimmsten Nächte, die ich je hatte.

Der Tag war relativ gemischt, nicht gut, aber aushaltbar. Wenn ich dann ins Bett gehe, entspannen sich einige Symptome und ich bekomme neue. Meistens ein paar Wellen, die dann aber nach 30 bis 60 Minuten aufhören. Gestern auch. Nur wurden die Symptome immer schlimmer und irgendwann bekam ich dann heftigste Magen/Darmprobleme und dadurch Schweißausbrüche, Zittern, totale Verspannung des Nackens. Als die Probleme nachließen, musste ich nur den Kopf!! oder ein Bein bewegen und mein Magen/Darmsystem fing wieder an. Ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen.

Irgendwann bin ich einfach aufgestanden. Und dann kam das Tolle, die Schmerzen gingen weg und ich bekam ein Gefühl, welches ich bisher nur einmal hatte und zwar am Morgen der ersten Panikattacke meines Lebens am vierten und letzten Tag auf Cipralex. Als würden alle Organe durch den Darm auf die Erde gezogen. Eine Panikattacke habe ich diesmal nicht bekommen und als ich mich wieder
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

April 2011:
Die letzten 2 bis 3 Wochen waren recht gut. Die Symptome waren meist erträglich, bis auf ein paar kleine Ausnahmen (meistens abends). Zwar gab es keinen Tag ohne Symptome, aber die kommen auch irgendwann.
In 6 Tagen habe ich den 20. Monat voll. Schauen wir mal, wie es sich entwickelt.

Eines ist jedoch klar, selbst wenn die Symptome "eigentlich" weg sind, ich glaube das Unterbewusstsein hat noch ne ganze Weile an der Erfahrung zu knacken...

Für viele ist es sicher der härteste Kampf des Lebens, und diesbezüglich fand ich einen Ausspruch von einem Professor sehr schön:
Diesen Kampf kann man nicht gewinnen, aber man überlebt ihn!

So, der 20 Monat ist geschafft, jetzt kommt Nr.21.
Bin ich froh, wenn ich dieses "Tagebuch" nicht mehr schreiben "muss".

Der letzte Monat war im Großen und Ganzen gut. Nur ein paar Stunden in denen es mir scheiße ging, ansonsten alles ok. Zwar kein Tag ohne Symptome und nur ganz kleine Momente des "back to normal", aber alles auszuhalten.

Ich will mich nur endlich mal wieder normal fühlen. Wieder leben wir vorher, ohne Sorgen und verdammte Symptome.

Derzeit stören mich noch:

- Tinnitus
- Bewegungssensitivität (bei kleinen Bewegungen und beim Bremsen im Auto, insbesondere morgens)
- Eine Art merkwürdiger Gleichgewichtsstörungen oder Schwindel, schwer zu beschreiben, kommt aber vom Magen-/Darmtrakt! Sehr interessant, wie ich finde...
- Generell immer noch Magen/Darm-Probleme, die aber besser geworden sind, das meiste Essen vertrage ich (anscheinend)
- Leichte Schmerzen in den Waden und komische Entspannungsgefühle ebenda
- Haut brennt ab und zu leicht an Armen und Beinen
- Einfach ein unnormales Körpergefühl, mal stärker, mal schwächer...wird vom Nervensystem kommen

Mai 2011:
Die letzte Woche war schon wieder scheiße auf Deutsch gesagt. Langsam verliere ich wirklich die Hoffnung je wieder normal leben zu können. Ich glaube, insbesondere die Akupunktur Termine waren das Schlimmste was ich hätte tun können. 20 Monate nach 4 Pillen und kein Licht am Ende des Tunnels.

Wenn es wenigstens im Durchschnitt besser gehen würde, aber dem ist nicht so. Im Schnitt geht es mir schlechter als vor der Akupunktur. In den letzten 10 Monaten hatte ich vielleicht 3 oder 4 Tage an denen ich mich normal gefühlt habe. Mit jeder Welle bin ich küzer davor durchzudrehen. Und wenn das passiert, dann schiebe ich diesem §"$%$§&% von Doktor seine Tabletten in der Ar***, das schwöre ich!!
Heute ist der 21. Monat seitdem ich abgesetzt habe voll.
Symptome sind weiterhin:

- Tinnitus
- Bewegungssensitivität, insbesondere bei kleineren Bewegungen und wenn ich mit dem Auto bremse.
- Eine Art Schwindel (kein Dreh- oder Schwankschwindel)
- Nervöser Magen, der manchmal zu "Körperschwindel" führt (Gefühle von leichtem Wegkippen etc)
- Komische Gefühle in den Waden
- Manchmal leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen
- Körper fühlt sich immer noch nicht normal an, manchmal fühle ich mich einfach krank, ohne dass ich krank bin
Juni 2011:
So, heute ist der 22. Monat voll.

Symptome im Vergleich zu den vorherigen Monaten:

- Tinnitus (gleich)
- Bewegungssensitivität (ein bisschen schlechter)
- Eine Art Schwindel (kein Dreh- oder Schwankschwindel) (gleich)
- Nervöser Magen, der manchmal zu "Körperschwindel" führt (insgesamt besser)
- Komische Gefühle in den Waden (gleich)
- Manchmal leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen, komische Kopfgefühle (gleich)
- Körper fühlt sich immer noch nicht normal an, manchmal fühle ich mich einfach krank, ohne dass ich krank bin (gleich)
- Sport nicht möglich, nur langsames Gehen, sonst bekomme ich abends starke Symptome (gleich)

Bis auf den Magen-/Darmtrakt gibt es keine Verbesserungen derzeit. Kein Tag ohne Symptome.
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

Juli 2011:
Und der 23. Monat ist zuende. Im Grunde gibt es keinerlei Entwicklung zum vorherigen Monat. Die Magen/Darmprobleme sind wieder etwas schlechter geworden, aber nicht gravierend. Symptome variieren immer noch stündlich. Ich bin mir sicher, dass auch eine Art PTSD mit reinspielt.

Zudem habe ich einen Nahrungsmittelunverträglichkeitstest machen lassen und werde bestimmte Lebensmittel meiden. Das sollte meinem Nervensystem weitere Ruhe verschaffen, die es zur vollständigen Regeneration braucht
.

August 2011:
Heute ist der 29. August 2011. Exakt 2 Jahre nach meiner letzten von 4 Pillen Cipralex.

Die anfänglichen, wirklich horrorartigen Entzugserscheinungen sind lange vorbei, gesund bin ich leider immer noch nicht. Ich habe im letzten Jahr zwar nur 3 mal arbeitstechnisch gefehlt, habe jedoch immer noch jeden Tag Symptome. Mal stärker, mal schwächer. Es wird irgendwie immer schwieriger sich vorzustellen, wie es ist, keine Symptome mehr zu haben. Ich frage mich oft, ob ich diesen Zustand erkenne, so absurd es klingt. Hoffnung habe ich dennoch, da viele insbesondere zwischen dem 2 und 3 Jahr heilen. Ich hoffe nur, dass es nicht viel schlimmer wird. Insgesamt wechseln die Symptome stündlich und sie varieren stark in ihrer jeweiligen "Kategorie".
Ein Großteil der Symptome, da bin ich mir relativ sicher, kommt von meinem beschädigten Magen/Darmtrakt. Die Nahrungsaufnahme/verwertung hat einen sehr großen Einfluss auf mein Befinden. Leider hängt es oftmals nicht von der Nahrung selber, sondern vom eigentlichen Vorgang ab.

Symptome im Vergleich zu den vorherigen Monaten:
- Tinnitus (gleich)
- Bewegungssensitivität (etwas besser)
- Eine Art Schwindel (kein Dreh- oder Schwankschwindel) (besser)
- Magen/Darmprobleme (schlechter)
- Komische Gefühle in den Waden (schlechter, jetzt oft komische Gefühle in beiden Beinen)
- Manchmal leichte bis mittelschwere Kopfschmerzen, komische Kopfgefühle (gleich)
- Körper fühlt sich immer noch nicht normal an, manchmal fühle ich mich einfach krank, ohne dass ich krank bin (schlechter)
- Sport nicht möglich, nur langsames Gehen, sonst bekomme ich abends starke Symptome (gleich, nicht mehr getestet)
September 2011:
25 Monate voll und es gibt nicht viel zu sagen.

Vertrage immer noch keinen Stress und die Symptome sind alle "stabil". Keine großen Veränderungen.

Danke lieber Doktor und liebe Pharmaindustrie für diese nette Erfahrung! Selten so viel Spaß gehabt.
Dezember 2011:
Leider gibt es nicht viel zu berichten. Ich könnte fast mein letztes Posting kopieren.
Die Symptome haben sich wieder etwas verändert. Die letzten Wochen habe ich verstärkt Probleme mit meiner Haut, Brennen und starke Trockenheit. Sie ist generell sehr oft schnell reizbar. Zudem ist mein Durst stark zurückgegangen, was jetzt nicht gravierend ist, aber auch nicht sonderlich beruhigend. Ansonsten ein Auf und Ab wie immer.
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

Februar 2012:
genau heute sind es 30 Monate nach meinem netten Erlebnis mit 4 Pillen Cipralex.
Ich hätte niemals gedacht, dass mich die Einnahme so lang und derart beeinflussen würde.

Die Sache ist zwar leider immer noch nicht ausgestanden, aber die letzten 4 bis 5 Monate waren eigentlich relativ gut. Wenn ich keine Fehler begehe (z.B. zu viel Sport!, Verzweiflungsanfälle usw), dann sind die Symptome mehr als erträglich. Wenn ich jedoch etwas falsch mache, kann es mir einige Tage richtig schlecht gehen. Aber ich habe das Gefühl, dass ich mich davon mittlerweile um einiges schneller erhole.

Leider bekomme ich jetzt Probleme, die auf meine starke sportliche Inaktivität zurückzuführen sind. Rückenprobleme, generelle Schlappheit und wenig Ausdauer. Das macht mir schon etwas zu schaffen, da ich vor der Einnahme durchtrainiert und top fit war.

Stark gebessert hat sich meine Bewegungssensitvität. Ich kann zu 95% wieder normal das Auto bremsen, ohne ekelhafte und merkwürdige nervliche Empfindungen zu bekommen. Das war im letzten Jahr teilweise sehr stark.

Dominante Symptome sind derzeit:

- immer noch kein gesundes/korrektes Körpergefühl, hat sich aber gebessert.
- Kopfschmerzen/Kopfdruck ist seit November verstärkt vorhanden, aber fast immer nur leicht bis mittel
- Brennen und Trockenheit der Haut, sehr wellenartiges Auftreten, hält dann meistens 1 bis 2 Wochen
- Bei Kälte werden insbesondere an der linken Hand einzelne Finger total taub und weiß, da hilft nur Zimmertemperatur und Geduld bis sie wieder "auftauen"
- Schmerzen/komische Empfindungen um den Hals rum, habe ich erst seit einigen Monaten und tritt auch wellenartig auf
- Restless leg syndrom, immer mal wieder schlimm für ein oder zwei Wochen, dann ist es wieder fast weg
- Erhöhte Kälteempfindlichkeit
- Magen/Darm ist viel besser geworden! Langsam nimmt sogar mein Gewicht wieder zu, ich hoffe, es bleibt dabei
- Schwindel/Gleichgewichtsstörung immer noch vorhanden, nicht nett, aber im Grunde zu vernachlässigen
- Tinnitus ist gleich geblieben, leider. Wobei ich sogar mal Tage komplett ohne hatte, ist aber Monate her

Ich hoffe, dass die kommenden Monate mir weitere Fortschritte bescheren. So schwer es auch ist, wenn man sich die letzten Monate/Jahre anschaut, sieht man im Schnitt eine stetige Verbesserung.
August 2012:
dann schneie ich mal wieder rein. Heute feier ich nämlich mein 3-Jähriges!
Wie zu erwarten, bin ich leider noch nicht wieder der Alte. Dieses Jahr ist im Schnitt auf jeden Fall besser als das letzte. Die Wellen sind weniger intensiv und halten weniger lange an. Jedoch war die erste Hälfte des Jahres etwas besser, seit Juni ging es dann bergab. Zudem kamen Anfang 2012 ein oder zwei neue Symptome hinzu, war auch nicht unbedingt zu erwarten.

Insgesamt also besser, aber wann und ob das je aufhört und ich wieder "frei" leben kann, das weiß kein Mensch.

Hier die derzeit prominentesten Symptome:

- Merkwürdige Kopfempfindungen, aussen und auch im Hirn (Hauptsymptom, was mich verletzt/krank fühlen lässt, wie eine Beschädigung im Hirn, nicht immer dominant, fühlt sich aber nach Permanenz an)
- Kopfschmerzen, insbesondere an den Seiten/Schläfen
- leichte Schmerzen und Missempfindungen in den Beinen (tlw. RLS Phasen, sind aber seit einiger Zeit fast komplett weg)
- Erschöpfung, besonders morgens
- Ab und zu DP/DR
- Schmerzen an den Fingerkuppen beim Anfassen von bestimmten Materialien (z.B. Klopapier), neues Symptom!
- Leichte Magen/Darmprobleme, insgesamt viel, viel besser als letztes Jahr, eher nervig als belastend und nur in Wellen vorhanden
- Gleichgewichtsstörungen
- Missempfindungen im Körper, schwer zu beschreiben....aber viel schwächer als letztes Jahr!
- ob ich wieder richtig Sport machen kann (Körpergefühl sagt nein) und TFT Monitore nutzen kann, hab ich nicht mehr getestet, da habe ich Angst vor
- Tinnitus
Team PsyAb
Team
Beiträge: 698
Registriert: vor 3 Jahre

Re: Erfahrungsbericht Quirk

August 2013:
da heute mein 4. Jahrestag ist, dachte ich, ich schneie mal wieder rein.
Zwar bin ich immer noch nicht wieder voll genesen, aber mir geht es viel, viel besser als noch vor einem Jahr. Ich weiß immer noch nicht, ob ich jemals wieder vollständig heile, aber ich kann das Leben größtenteils wieder genießen. Und das hätte ich mitten im Entzug kaum für möglich gehalten.

September 2014:
erschreckend, wie schnell so ein Jahr wieder rum ist. Hat aber im Falle der Absetzproblematik auch was Gutes :)
Die Verbesserungen sind zwar bis auf eine Ausnahme schwer wahrzunehmen, aber sie sind definitiv vorhanden. Ich bin also immer noch nicht wieder der Alte, einige Symptome halten sich hartnäckig oder kehren in kleinen, zu ertragenden Schüben immer mal wieder. Noch zu Beginn des Jahres ging es mir insgesamt wieder schlechter, was sich auch bemerkbar gemacht hat. Also eine Art Welle. Aber diese sind mittlerweile ohne große Anstrengungen zu meistern. Man fühlt sich halt "einfach" im Schnitt schlechter. Im Ganzen absolut kein Vergleich zu dem Horror der ersten ca. 3 Jahre in meinem Falle.
Die größte Änderung bei mir ist, dass ich wieder verstärkt Sport treiben kann. Seit einigen Wochen betreibe ich wieder regelmäßig Krafttraining. Etwas, dass ich auch letztes Jahr kaum machen konnte. Manchmal geht es mir danach noch etwas schlechter, aber selbst das kommt fast nicht mehr vor. Ich hoffe, dass ich damit weiterhin grundlegend zu meiner Genesung beitragen kann.

Noch vorhandene Symptome möchte ich eigentlich nicht mehr aufzählen, die werden auch bei jedem anders sein.
September 2016:
dachte mir, dass ich mal wieder eine Statusmeldung abgebe, da meine Reaktion auf 4 Tabletten Cipralex mittlerweile genau 7 Jahre zurückliegt. Leider bin ich immer noch nicht wieder gesund und es gibt immer noch Symptome, die ich eindeutig der negativen Wirkung der Pillen zuschreiben kann. Sie betreffen insbesondere meine Muskeln in den Armen und Beinen sowie meinen gesamten Verdauungstrakt. Die machen mir zwar derzeit herbe zu schaffen, aber sind natürlich Gott sei Dank kein Vergleich zu den Beschwerden, die ich noch vor einigen Jahren hatte.

Die Hoffnung auf vollständige Genesung stirbt bekanntlich zuletzt
Ich habe das Gefühl, dass ich immer noch Wellen habe und Symptome zu unbestimmten Zeiten mal stärker und mal schwächer sind. Zum Beispiel nach dem Sport.
Gebessert hat sich im letzten Jahr jedoch gefühlt nichts. Eher im Gegenteil. Die Schmerzen in Armen und Beinen sind im letzten Jahr sogar zum ersten Mal derart aufgetreten. Da bisher keinerlei Ursachen gefunden wurden, schiebe ich das natürlich auf die Medikamente, da ich durch das Absetzen viele Probleme mit meinen Beinen und Armen hatte. Ob das jetzt daher kommt, kann ich aber mit 100% Sicherheit nicht sagen.

Klar ist, dass insbesondere das Körpergefühl noch nicht "gesund" ist. Es ist ungleich besser geworden, aber ich fühle mich einfach noch nicht gesund. Selbst wenn ich keine der alten, eindeutigen Symptome habe. Schwer zu beschreiben.

Aber wie gesagt, absolut kein Vergleich zu den Anfangszeiten.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Team PsyAb für den Beitrag:
Rappel
Antworten