(zuletzt erweitert: 21.05.2025)
Akathisie
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Erklärung
Akathisie ist eine komplexe Nebenwirkung von verschiedenen psychotropen Substanzen einschließlich Antidepressiva und Neuroleptika. Auch bei Dosisänderungen und beim Absetzen kann eine Akathisie auftreten.
Akathisie ist ein Gefühl der massiven inneren Unruhe, das als sehr quälend empfunden wird.
Mögliche Symptome einer Akathisie:
- Unfähigkeit zum stillen Sitzen, Stehen oder Liegen
- Drang sich zu bewegen
- Konstantes und störendes Unbehagen im Geist
- Dysphorie (Zustand des inneren Unwohlseins oder der Unzufriedenheit)
- Intensive emotionale Aufruhr
- "Angstgefühl", extreme Angst, Panik
- Gefühle von Verzweiflung oder Hoffnungslosigkeit, "Unerträglichkeitsgefühl"
- Gefühl, aus der Haut springen zu wollen
- Gefühl, innerlich zu verbrennen
- Seltsame und ungewöhnliche Impulse, oft aggressiver Natur
- Suizidale Gedanken, Suizidalität
Mögliche Ursache:
medikamenten-/entzugsbedingtes Ungleichgewicht zwischen cholinergen/dopaminergen oder serotonergen/dopaminergen Systemen
Tipps:
- Sich bewusst machen, dass es ein Entzugssymptom ist und wieder vergehen wird
- Gehen/Laufen vorzugsweise in der Natur evtl. bis zur Erschöpfung
- Auf einen Boxsack schlagen oder in ein Kissen schreien, um die innere Unruhe verringern
- Starke Sinnesreize setzen, wie einen Coolpack halten, einen Igelball drücken, Gummis gegen das Handgelenk schnippen, um sich von der Akathisie abzulenken
- Schaukelbewegungen (auch in einem Schaukelstuhl) können das Nervensystem etwas beruhigen
- Klopftechniken (z.B. EFT)
- Wärme (z.B. heißes Bad), Kälte oder eine Kombination aus beidem
- Ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitamin C, Eisen und B-Vitaminen
- Vermeiden von Kaffee, Energy Drinks, Alkohol, Zucker, Zusatzstoffen
- Vitamin B6 über die Ernährung oder als Nahrungsergänzungsmittel (vorsichtig antesten); Vit B6 hilft laut einer Studie bei Akathisie
Withdrawal-induced akathisia: quick tips auf Inner Compass Initiative
Artikel "Akathisie" (RxISK Medical Team)
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zu dem Thema Akathisie
Angst und Panik im Entzug
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während dem Absetzen von Psychopharmaka und auch im Entzug leiden viele Betroffene unter Angst, Panikattacken, Unruhe, Zwangsgedanken, nächtlichem Aufschrecken, vegetativen Symptomen wie Schweißausbrüchen, Herzrasen, Blutdruckanstieg etc.
Es gibt dafür verschiedene mögliche Ursachen / Erklärungsmodelle:
Entzugsbedingte Störung des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus:
Diese zwei sind natürliche Gegenspieler im vegetativen Nervensystem, deren Zusammenspiel fein austariert wird. Der Sympathikus ist für die Aktivierung zuständig, der Parasympathikus für die Beruhigung. Wird der Sympathikus zu stark aktiviert, kann sich das in Unruhe, Angst, Panik, verstärkter Muskelanspannung etc. äußern. Dabei spielen verschiedene Botenstoffe eine Rolle, wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol.
Enthemmtes Alarmsystem:
Auch diese Theorie bezieht sich auf eine Störung des Gleichgewichts im vegetativen Nervensystem. Hier wird vermutet, dass das Glutamatsystem übermäßig aktiviert wird und es dadurch zu einer Enthemmung des „Flucht oder Kampf“-Zentrum im Locus caeruleus kommt. Dies wird auch als "Enthemmung des körpereigenen Alarmsystem" bezeichnet. Hier findest du eine Beschreibung dieser Theorie: https://www.psyab.net/viewtopic.php?t=78
Übermäßiger frühmorgendlicher Cortisolausstoß:
Cortisol ist ein Stresshormon, das frühmorgens ausgeschüttet wird um den Körper zu aktivieren und auf den Wachzustand vorzubereiten. Diese Theorie besagt, dass entzugsbedingt zu viel Cortisol ausgeschüttet wird und dies zu der morgendlichen verstärkten Unruhe, Angst etc. führt, was sich im Laufe des Tages mit dem Absinken des Cortisolspiegels wieder bessert. Auch das frühmorgendliche Hochschrecken mit Angst und Panik kann daran liegen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten:
Im Entzug kann es zu vorübergehenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z.B. einer Histaminintoleranz kommen. Auch solche Unverträglichkeiten können Symptome wie Angst, Panik, Herzrasen auslösen.
Hier findest du einen eigenen Thread zum Thema Histaminintoleranz im Entzug: https://www.psyab.net/viewtopic.php?f=18&t=84
Reboundsymptome:
Wenn du bereits vor der Medikation unter Angst und Panik gelitten hast, kann diese Symptomatik entzugsbedingt vorübergehend als "Reboundsymptom" wieder auftreten. Dies bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass deine Ursprungserkrankung wieder da ist.
Potenzielle Trigger, die individuell besser zu vermeiden sind:
Hilfreiche Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein. Grundsätzlich hilft, sich klar zu machen, dass es sich um eine Fehlsteuerung im Nervensystem handelt und keine echte Gefahr besteht.
Einige Tricks bei Panikattacken:
Der Uhrentrick:
Verlasse den Raum und ziehe dich an einen stillen Ort zurück, indem du nur eine Uhr tickt. Konzentriere dich auf das Ticken und mache bei jedem Ticken einen Laut. Gelingt es dir, dich auf die Geschwindigkeit der Uhr (60 Schläge pro Minute) "herunterzuschrauben", bist du einem Normalpuls und Beruhigung wieder sehr nahe.
Bauchklopfen bei Herzklopfen:
Lege dich hin, schaue evtl. zur Ablenkung parallel fern. Lege die Hand auf den Oberbauch und "klopfe" darauf. In dem Moment, in dem du klopfst, wird du das Herz nicht mehr pochen spüren. Das Tempo und die Stärke des "Klopfens" kannst du danach richten, wie stark und schnell dein Herz gerade schlägt. Nach einiger Zeit kannst du dann das Ganze verlangsamen und weniger kräftig klopfen und irgendwann ganz damit aufhören.
Schulterklopfen:
Lege dir selbst die linke Hand auf die rechte Schulter und die rechte Hand auf die linke Schulter, so dass sich deine Arme vor deiner Brust kreuzen.
Dann klopfst du dir zuerst im Sekundentakt abwechselnd mit der linken und dann mit der rechten Hand einmal auf die Schulter, dort wo deine Hand liegt. Erst auf die rechte Schulter klopfen, dann auf die linke Schulter, dann rechte Schulter, dann linke Schulter. Zuerst im Sekundentakt. Dann kannst du auch schneller werden.
(Diese Übung stammt aus der energetischen Psychologie und baut Spannungen und Stress ab).
Autosuggestion ("Selbstbeeinflussung"):
Setze dich aufrecht hin, atme tief durch und sage dir selbst bestimmte Sätze. Diese solltest du mindestens 5 Mal langsam wiederholen, zwischendurch atme immer wieder tief durch.
Mögliche Sätze sind z.B.:
"Mir geht es gut"
"Ich fühle mich wohl"
"Mein Herz schlägt ganz ruhig"
"Ich bin ruhig und ausgeglichen"
Rationales Denken:
Stelle dir folgende Fragen:
"Was passiert gerade in diesem Moment mit mir?"
"Warum habe ich solche Angst? "
"Kann das wovor ich Angst habe eintreten?"
"Ist es schon mal eingetreten?"
Optische-Kontraste-Methode:
Betrachte oder starre auf ein optisch kontrastreiches Muster wie z.B. auf ein Schachbrettmuster oder auf die Linien auf einem Block oder die schwarze Schrift auf hellem Untergrund eines Textes.
Durch diese starke Stimulation des Sehnervs werden Gehirnareale aktiviert, die die Panikattacke wieder zum Verschwinden bringen.
5-4-3-2-1 Methode:
5 Sachen erspähen, die man sieht, 5 Sachen, die man hört und weiter mit 4. Und so weiter. Diese Methode richtet die Aufmerksamkeit auf die Umgebung und verhindert so das zwanghafte in sich Hineinspüren.
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zu dem Thema
Es gibt dafür verschiedene mögliche Ursachen / Erklärungsmodelle:
Entzugsbedingte Störung des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus:
Diese zwei sind natürliche Gegenspieler im vegetativen Nervensystem, deren Zusammenspiel fein austariert wird. Der Sympathikus ist für die Aktivierung zuständig, der Parasympathikus für die Beruhigung. Wird der Sympathikus zu stark aktiviert, kann sich das in Unruhe, Angst, Panik, verstärkter Muskelanspannung etc. äußern. Dabei spielen verschiedene Botenstoffe eine Rolle, wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol.
Enthemmtes Alarmsystem:
Auch diese Theorie bezieht sich auf eine Störung des Gleichgewichts im vegetativen Nervensystem. Hier wird vermutet, dass das Glutamatsystem übermäßig aktiviert wird und es dadurch zu einer Enthemmung des „Flucht oder Kampf“-Zentrum im Locus caeruleus kommt. Dies wird auch als "Enthemmung des körpereigenen Alarmsystem" bezeichnet. Hier findest du eine Beschreibung dieser Theorie: https://www.psyab.net/viewtopic.php?t=78
Übermäßiger frühmorgendlicher Cortisolausstoß:
Cortisol ist ein Stresshormon, das frühmorgens ausgeschüttet wird um den Körper zu aktivieren und auf den Wachzustand vorzubereiten. Diese Theorie besagt, dass entzugsbedingt zu viel Cortisol ausgeschüttet wird und dies zu der morgendlichen verstärkten Unruhe, Angst etc. führt, was sich im Laufe des Tages mit dem Absinken des Cortisolspiegels wieder bessert. Auch das frühmorgendliche Hochschrecken mit Angst und Panik kann daran liegen.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten:
Im Entzug kann es zu vorübergehenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z.B. einer Histaminintoleranz kommen. Auch solche Unverträglichkeiten können Symptome wie Angst, Panik, Herzrasen auslösen.
Hier findest du einen eigenen Thread zum Thema Histaminintoleranz im Entzug: https://www.psyab.net/viewtopic.php?f=18&t=84
Reboundsymptome:
Wenn du bereits vor der Medikation unter Angst und Panik gelitten hast, kann diese Symptomatik entzugsbedingt vorübergehend als "Reboundsymptom" wieder auftreten. Dies bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass deine Ursprungserkrankung wieder da ist.
Potenzielle Trigger, die individuell besser zu vermeiden sind:
- Sport und große körperliche Anstrengung
- antriebsteigernde Nahrungsergänzungsmittel, aufputschende Getränke etc.
- aufregende Filme, Computerspiele, Bücher, Filme
- Stress und emotionale Aufregung
- energiefreisetzende Behandlungsformen, wie z.B. Akupunktur
- stark energetisierende Übungen, z.B. aus dem Yoga, bestimmte Atemtechniken
- aufdeckende Psychotherapie
Hilfreiche Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein. Grundsätzlich hilft, sich klar zu machen, dass es sich um eine Fehlsteuerung im Nervensystem handelt und keine echte Gefahr besteht.
- Rationales Überprüfen der Ängste
- Beruhigende Maßnahmen, die den Parasympathikus aktivieren (z.B. Entspannungsübungen, beruhigende Atemübungen, Meditationsübungen), siehe hier https://www.psyab.net/viewtopic.php?f=17&t=35
- Die Angst anerkennen, nicht dagegen ankämpfen, aber ihr auch nicht Glauben schenken ("Hallo Angst, da bist du ja wieder, lass uns zusammen eine Tasse Tee trinken")
- Ablenken
- Überprüfen, ob es einen Zusammenhang zu bestimmten Nahrungsmitteln gibt
- bei frühmorgendlichen cortisolbedingten Zuständen:
in einem abgedunkelten Raum schlafen
Etwas Süßes essen, da Insulin ein Gegenspieler von Cortisol ist, oder bereits spät abends noch eine Scheibe Vollkornbrot essen
Einige Tricks bei Panikattacken:
Der Uhrentrick:
Verlasse den Raum und ziehe dich an einen stillen Ort zurück, indem du nur eine Uhr tickt. Konzentriere dich auf das Ticken und mache bei jedem Ticken einen Laut. Gelingt es dir, dich auf die Geschwindigkeit der Uhr (60 Schläge pro Minute) "herunterzuschrauben", bist du einem Normalpuls und Beruhigung wieder sehr nahe.
Bauchklopfen bei Herzklopfen:
Lege dich hin, schaue evtl. zur Ablenkung parallel fern. Lege die Hand auf den Oberbauch und "klopfe" darauf. In dem Moment, in dem du klopfst, wird du das Herz nicht mehr pochen spüren. Das Tempo und die Stärke des "Klopfens" kannst du danach richten, wie stark und schnell dein Herz gerade schlägt. Nach einiger Zeit kannst du dann das Ganze verlangsamen und weniger kräftig klopfen und irgendwann ganz damit aufhören.
Schulterklopfen:
Lege dir selbst die linke Hand auf die rechte Schulter und die rechte Hand auf die linke Schulter, so dass sich deine Arme vor deiner Brust kreuzen.
Dann klopfst du dir zuerst im Sekundentakt abwechselnd mit der linken und dann mit der rechten Hand einmal auf die Schulter, dort wo deine Hand liegt. Erst auf die rechte Schulter klopfen, dann auf die linke Schulter, dann rechte Schulter, dann linke Schulter. Zuerst im Sekundentakt. Dann kannst du auch schneller werden.
(Diese Übung stammt aus der energetischen Psychologie und baut Spannungen und Stress ab).
Autosuggestion ("Selbstbeeinflussung"):
Setze dich aufrecht hin, atme tief durch und sage dir selbst bestimmte Sätze. Diese solltest du mindestens 5 Mal langsam wiederholen, zwischendurch atme immer wieder tief durch.
Mögliche Sätze sind z.B.:
"Mir geht es gut"
"Ich fühle mich wohl"
"Mein Herz schlägt ganz ruhig"
"Ich bin ruhig und ausgeglichen"
Rationales Denken:
Stelle dir folgende Fragen:
"Was passiert gerade in diesem Moment mit mir?"
"Warum habe ich solche Angst? "
"Kann das wovor ich Angst habe eintreten?"
"Ist es schon mal eingetreten?"
Optische-Kontraste-Methode:
Betrachte oder starre auf ein optisch kontrastreiches Muster wie z.B. auf ein Schachbrettmuster oder auf die Linien auf einem Block oder die schwarze Schrift auf hellem Untergrund eines Textes.
Durch diese starke Stimulation des Sehnervs werden Gehirnareale aktiviert, die die Panikattacke wieder zum Verschwinden bringen.
5-4-3-2-1 Methode:
5 Sachen erspähen, die man sieht, 5 Sachen, die man hört und weiter mit 4. Und so weiter. Diese Methode richtet die Aufmerksamkeit auf die Umgebung und verhindert so das zwanghafte in sich Hineinspüren.
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zu dem Thema
Appetitlosigkeit und problematische Gewichtsabnahme im Entzug:
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Im Entzug kann es manchmal zu einer starke Gewichtsabnahme kommen, bis hin zu gesundheitsgefährdendes Untergewicht.
Bei einem problematischen Untergewicht ist ärztliche Abklärung notwendig.
Mögliche Ursachen für entzugsbedingtes Untergewicht können sein:
Zur Appetitanregung kann helfen:
Allgemeine Tipps:
Kalorische Nahrungsmittel die evtl. gegessen werden können (HIT ist dabei nicht berücksichtigt):
Bei einem problematischen Untergewicht ist ärztliche Abklärung notwendig.
Mögliche Ursachen für entzugsbedingtes Untergewicht können sein:
- Übelkeit und Erbrechen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Histaminintoleranz und andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Appetitlosigkeit
Zur Appetitanregung kann helfen:
- Ca.15 Min. vor den Mahlzeiten: Schwedenbitter, Sherry
- Bitteres: Z.B. Wermut als Tee
- Schafgarbentee täglich trinken
- 1/4 Std. vor- und 1/4 Std. nach dem Essen 1TL Amara Tropfen (Weleda)
- Gewürze: z.B. Ingwer, Koriander, Estragon, Basilikum
Allgemeine Tipps:
- Viele kleine Mahlzeiten
- Darauf achten, ob es Tageszeiten gibt, zu denen man besser essen kann (z.B. abends) oder
vor oder nach der Medikamenteneinnahme.
Kalorische Nahrungsmittel die evtl. gegessen werden können (HIT ist dabei nicht berücksichtigt):
- Bananen
- Nüsse, Cashewkerne
- Avocado
- Haferflocken
- Vanillepudding gekocht mit halb Vollmilch, halb Sahne - nach dem Abkühlen ein wenig Vollmilchjoghurt und Banane untergemischt
- Hochkalorische Riegel (für Bergsteiger)
- Babygläschen
- hochkalorische Trinknahrung, z.B. Fresubin
Atemprobleme im Entzug
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Atemprobleme/Atemnot ist ein sehr ängstigendes Symptom. Entzugsbedingte Atemprobleme sind i.d.R. ungefährlich, dennoch sollten Atemprobleme immer zunächst medizinisch abgeklärt werden.
Mögliche Symptome:
- Atemnot, erschwertes Atmen, Kurzatmigkeit
- Hyperventilation, zu tiefes/ schnelles Atmen
- Flacher Atem, Gefühl zu wenig Luft zu bekommen
- Gefühl eines zu engen Brustkorbs, Druck auf dem Brustkorb (als ob jemand auf dem Brustkorb sitzen würde)
- Gefühl nicht ausatmen zu können
- Teile der Bauchmuskeln nicht "ansteuern" können, Gefühl von Steinen im Bauch
- Gefühl aktiv atmen zu müssen, dass die Atmung nicht von alleine funktioniert
- Missempfindungen beim Atmen (z.B. Brennen)
- Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem, das steuert u.a. Atmung, sowie den Muskeltonus
- Verspannungen der Bauchmuskulatur, des Zwerchfells, der Brustkorbmuskulatur, der Brustwirbelsäule
- Hormonelles Ungleichgewicht (z.B. Prolaktinspiegel)
- Histaminintoleranz
- Roemheld Syndrom (Gase aus dem Magen-Darm-Trakt drücken das Zwerchfell nach oben und erschweren so die Atmung)
- Ruhig bleiben, sich sagen dass es ein Entzugssymptom ist, dass man genug Luft bekommt
- Atemübungen, Bauchatmung
- Entspannungsübungen
- Übungen zur Beruhigung des Nervensystems, Vagusnervstimulation
- Stressreduktion
- Etwas Kaltes trinken
- Ablenkung
- Bewegung, schnelles Spazierengehen, falls möglich
- Warmes Bad, heiße Dusche, evtl. in Verbindung mit einer Bürstenmassage, zur Lockerung der verspannten Muskulatur
- Sanfte Bauchmassage
- Singen
- "Blubbern" durch Strohhalm im Glas
- Beim Roemheldsyndrom und bei einer Histaminintoleranz auf entsprechende Ernährung achten
Quellen:
Atemnot im Entzug - ADFD
Erfahrungen im PsyAb Forum
Augenprobleme/Sehstörungen im Entzug
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Augenprobleme und Sehstörungen können sowohl als Nebenwirkung von Psychopharmaka als auch als Entzugssymptome auftreten. Als Entzugssymptom können sie auch nach 0 noch längere Zeit anhalten. Entzugsbedingte Augen/Sehprobleme sind jedoch i.d.R. reversibel.
Wichtig: Neu aufgetretene Augen/Sehprobleme sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen!
Berichtet werden u.a. folgende Entzugssymptome:
Mögliche Ursachen sind:
Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein:
Wichtig: Neu aufgetretene Augen/Sehprobleme sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen!
Berichtet werden u.a. folgende Entzugssymptome:
- trockene, brennende, gereizte, tränende Augen
- Schleier vor den Augen
- Flimmern vor den Augen, Hitzeflimmern
- "Rieseln" vor den Augen bei hellen/dunklen Hintergründen
- Unscharfes Sehen
- Schwierigkeiten Konturen und Unebenheiten zu erkennen
- Sehen, als ob man betrunken wäre
- Floaters/Mouches Volantes vor den Augen
- "Augenrauschen" (visual snow syndrome)
- Schwankende Sehstärke
- Akkommodationsprobleme (Schwierigkeiten zu fokussieren)
- Benommenheit bei künstlichem Licht (z.B. Supermarkt)
- Starke Kontraste (Muster z.B. mit Streifen) erzeugen Schwindelgefühle
- Augendruck
- Augenschmerzen
- Müde, erschöpfte Augen
- Erhöhte Photosensitivität (Lichtempfindlichkeit)
- Augenmigräne
- Doppelbilder
- Lichtpunkte/Blitze
- optische Täuschungen
- Augenschwindel (Schwindel, der bei Augenbewegungen auftritt)
- Lidkrämpfe
Mögliche Ursachen sind:
- Wahrnehmungsstörungen durch die Veränderungen der Rezeptoren/Reizweiterleitung/Reizverarbeitung im Gehirn/Zentralnervensystem durch Psychopharmaka.
Die von den Sinneszellen im Auge aufgenommenen Impulse werden über feine Nerven und dann über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn wird daraus das Bild, das wir sehen, zusammengesetzt. Sowohl Psychopharmaka als auch der Entzug greifen in dieses sensible System ein und es kann als Folge zu Sehstörungen kommen.
- Serotonin
In den Augen (Linse) sitzen viele Serotoninrezeptoren. Serotonin ist im Auge an der Regulierung des Augeninnendrucks beteiligt. Als mögliche Mechanismen kommen eine Steuerung der Kammerwasserproduktion im Auge und eine Öffnung oder Schließung des Pupillenverengermuskels in Frage (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Serotonin#Auge)
Wenn diese Serotoninrezeptoren durch die Einnahme eines serotonergen Psychopharmaka, bzw. dem Ausschleichen oder dem Nachentzugszustand verändert werden, kann das zu Sehstörungen führen.
- Veränderter Muskeltonus:
Die Linse im Auge wird zum Fokussieren über Muskeln scharf gestellt. Psychopharmaka verändern häufig die Muskelspannung. Dies kann zu Problemen beim Fokussieren und bei der Sehstärke führen, insbesondere bei Dosisveränderungen.
- Muskelverspannungen der direkten und entfernten Augenumgebung:
Entzugsbedingte Muskelverspannungen können zu Augenproblemen führen. Dies kann beispielsweise die Schließmuskeln in den Augenlidern, Muskeln, die die Brauen zusammen ziehen, inklusive der Faszien; sowie Stirn-, Wangen-, Nacken-, Kiefermuskeln, betreffen.
Siehe: Augenbeschwerden durch Verspannungen - Pohltherapie
- Anticholinerge Nebenwirkungen:
Diese Nebenwirkungen werden durch die Hemmung des Neurotransmitters Acetylcholin verursacht. Auch die Augen sind davon betroffen, es kann zu Sehstörungen und trockenen Augen kommen. Psychopharmaka mit einer starken anticholinergen Belastung sind die meisten Trizyklischen Antidepressiva sowie einige Neuroleptika. Aber auch SSRI/SNRI können in unterschiedlichem Ausmaß eine Wirkung auf die Acetylcholinrezeptoren haben.
Die Symptome können als Nebenwirkung auftreten, aber auch erstmalig oder verstärkt als Absetzsymptom.
- Histaminunverträglichkeit:
Im Entzug von Psychopharmaka tritt häufig eine Histaminunverträglichkeit auf. Diese kann sich auch auf die Augen auswirken. Mögliche Symptome einer Histaminunverträglichkeit sind z.B. Wasseransammlungen, Schwellungen der Augenlider, Entzündung der Bindehaut des Auges, Augenentzündung.
Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein:
- Generell: augenschonendes Verhalten, keine Überlastung durch z.B. zu viel Bildschirmarbeit
- Bei entzündeten, gereizten Augen:
Warme Schwarzteebeutel für ca. 10 Minuten auf die Augen legen oder ein zuvor in Augentrosttee eingelegtes feuchtes, warmes Läppchen
- Bei trockenen Augen:
Befeuchtende Augentropfen (mit Hyaluronsäure) Tropfen ohne Konservierungsstoffe verwenden, da diese auf Dauer die Hornhaut schädigen können - z.B. Einzel-Phiolen ("EDO") verwenden, auch Augengel ist ohne Konservierungsstoffe erhältlich
- Bei Lichtempfindlichkeit:
Sonnenbrille, bei hellem Licht möglichst nicht nach draußen gehen, Zimmer abdunkeln
- Bei Verdacht auf eine Histaminunverträglichkeit:
Histaminarme Ernährung versuchen
- Entspannende Augenübungen:
- Palmieren: Die Handflächen aneinanderreiben bis sie warm sind und sie dann auf die geschlossenen Augen legen. Es sollte kein Licht durchdringen. Die Hände 20 bis 30 Sekunden liegen lassen.
- Die Augen und Augenhöhlen bei geöffneten Augen mit den Händen abdecken. Dabei öffnen sich die Pupillen und die Augenmuskeln entspannen.
- Dehnung von Schulter und Nacken, zur Entspannung der häufig sehr angespannten Schulter/Nackenmuskulatur Muskulatur
- Aufgrund der schwankenden Sehstärken empfiehlt es sich während des Entzugs keine maßgebliche Änderungen an Brille und Co vorzunehmen, sofern sie nicht wirklich akut notwendig sind.