S
Sauna*
Sauna kann bei Muskelschmerzen und bei depressiven Zuständen helfen. Allerdings kann sie auch Symptome verstärken. Daher ggfs. vorsichtig antesten und auf Aufgüsse besser erstmal verzichten. Keine zu hohe Temperatur wählen und nicht zu viele Gänge.
Schlafen
Ein erholsamer Schlaf hilft dem Zentralnervensystem sich zu regenerieren und unterstützt so den Heilungsprozess. Leider sind Schlafstörungen ein sehr häufiges und hartnäckiges Entzugssymptom. Wünschenswert im Entzug sind mindestens 5 Stunden Schlaf pro Nacht.
Hier findest du
Tipps bei Schlafstörungen.
Schmerzmittel*
Entzugsbedingt können beispielsweise Kopf- oder Rückenschmerzen auftreten. Ein gelegentlich eingenommenes Schmerzmittel kann hilfreich sein. Allerdings kann es sein, dass es im Entzug nicht vertragen wird, bzw. Entzugssymptome verstärkt.
Wichtig ist, zunächst zu überprüfen, inwieweit es Wechselwirkungen zwischen dem eingenommenen Psychopharmakon und einem Schmerzmittel gibt.
Bei länger anhaltenden Schmerzen ist eine Abklärung durch den Arzt erforderlich. Schmerzmittel sollten nicht ohne ärztlichen Rat für eine längere Zeit eingenommen werden.
Wir haben außerdem einen
Info- und Austauschthread zu Muskelschmerzen im Entzug.
Schreiben
Schreiben kann helfen Gefühle zum Ausdruck zu bringen, zu ordnen, sich etwas von der Seele zu schreiben, etwas Druck los zu werden und diese schwierige Entzugszeit zu verarbeiten. Schreiben kann helfen eine Situation oder sich selbst mit Abstand zu betrachten und somit die Umstände objektiver wahrzunehmen. Dies kann helfen, neue Lösungsansätze zu finden.
Ein Tagebuch kann dafür hilfreich sein. Kreatives Schreiben, z.B. ein Gedicht verfassen, ist eine weitere Möglichkeit. Manche Betroffene schreiben auch in einem eigenen Blog oder schreiben ein Buch. Eine Motivation dafür ist, durch das Teilen der eigenen Erfahrungen anderen zu helfen.
Auch das Schreiben hier im Forum kann hilfreich sein. Bedenke dabei bitte, dass die Beiträge erhalten bleiben und nicht mehr nachträglich gelöscht werden können.
Schüsslersalze*
Schüßler-Salze sind alternativmedizinische Präparate von Mineralsalzen in homöopathischer Dosierung. Sie sollen im Organismus Stoffwechselvorgänge verlangsamen oder beschleunigen und dem Körper helfen, durch die Nahrung aufgenommene Salze besser zu verwerten. Sie werden sowohl bei körperlichen als auch bei psychischen Beschwerden eingesetzt.
Es gibt 12 Funktionsmittel und 15 Ergänzungsmittel. Die Auswahl erfolgt am besten durch einen erfahrenen Heilpraktiker.
Selbstlob
Sich selbst loben, stolz darauf zu sein, was man trotz der schwierigen Situation leistet:
z.B. "ich bin stolz auf mich - ich war heute Einkaufen ..... im Kino ..." oder "Ich schaffe das!!!"
Du kannst ein kleines Ritual daraus machen, z.B. dir jeden Abend sagen, was du an dem Tag alles gut gemacht hast.
Selbstmitgefühl
Selbstmitgefühl beschreibt den achtsamen, freundlichen Umgang mit sich selbst. Es hat nichts mit "Selbstmitleid" oder "Jammern" zu tun, sondern meint, dass man mit sich selbst so umgeht, wie man mit einem guten Freund oder einer guten Freunden umgehen würde. Selbstmitgefühl ist für viele Menschen eher schwierig und muss erlernt werden. Dass kann z.B. im Rahmen einer Therapie geschehen, mit Hilfe von Selbsthilfebüchern oder Audioprogrammen oder auch mit Hilfe eines strukturierten Kurses. Der englische Begriff hierfür ist MSC = Mindfulness Self Compassion. Unter dem Begriff MSC findet man in vielen Städten (oder auch online) Kurse zu diesem Thema.
In diesem
Thread findest zu ein paar einfache Anleitungen.
Sonnenlicht*
Sonnenlicht kann einen positiven Effekt auf Stimmung und Gesundheit haben. Es stimuliert im Körper des Menschen vielfältige Prozesse, von Stimmungsaufhellung über die Erzeugung von Vitamin D bis zu positiven Auswirkungen auf das Immunsystem. Gleichzeitig ist es wichtig, achtsam zu sein und z.B. Sonnenbrände zu vermeiden. Stundenlanges (ungeschütztes) Sonnenbaden kann auch gesundheitsschädlich sein. Bei manchen Medikamenten oder auch im Entzug kann eine erhöhte Empfindlichkeit auf Sonnenlicht bestehen.
Sonnenlicht kann auch triggern! In den Monaten von Oktober bis März bekommen die Menschen in den nördlichen Breitengraden meist nicht genügend Sonnenlicht. Manche setzen hier Tageslichtlampen ein und / oder nehmen Vitamin D Präparate (Achtung, ggf. Triggergefahr! Zudem Dosisabsprache mit Arzt oder Apotheker)
https://www.apotheken.de/krankheiten/hi ... onnenlicht
Spaß haben
Spaß haben kommt im Entzug leicht zu kurz. Du kannst gezielt Ausschau danach halten, was dir Spaß macht. Vielleicht mal ausgehen, dich hübsch machen, tanzen gehen, ein Kabarett besuchen. Oder gezielt einen lustigen Film anschauen, Witze lesen, dir lustige Momente in Erinnerung rufen, lachen. Lachen hat viele positive Wirkungen auf die Psyche und den Körper. Auch dann, wenn es einem eigentlich nicht nach Lachen zumute ist.
Spazierengehen
Spazierengehen, am besten im Grünen, tut Körper wie Seele gut. Die rhythmische Bewegung wirkt harmonisierend auf das Nervensystem; der Kontakt der Füße zum Boden, hilft, sich zu erden.
Die frische Luft versorgt den Körper mit Energie und kann helfen den Kopf frei zu bekommen.
Gut tun kann auch ein "Achtsamkeitsspaziergang" mit allen Sinnen. Also bewusst schauen, hören, riechen etc. Die Bewegung beim Gehen wahrnehmen, den Kontakt der Füße zum Boden.
Kleine Spaziergänge sind zumeist auch mit Entzugssymptomen möglich und wenn es nur wenige Minuten sind.
Sport*
Sport kann einerseits sehr hilfreich sein, andererseits aber auch Symptome auslösen/verstärken (manchmal auch zeitverzögert). Das ist individuell sehr verschieden.
Daher gilt auch hier, möglichst vorsichtig antesten und dann ggfs. langsam steigern. Höre gut auf dein eigenen Körper, vor und nach dem Sport. Setze dich nicht mit allgemeinen Ratschlägen, wie "Sport ist so wichtig" unter Druck.
Überfordere dich nicht, erzwinge nichts, vermeide aber auch nicht zu ängstlich jede körperliche Betätigung.
Es kann sein, dass dir in einem Fenster mehr möglich ist, als in einer Welle.
Für viele dürfte, soweit möglich, Ausdauersport eher möglich sein als z.B. Kraftsport.
Bei Nicht-Entzügigen kann Sport gut dazu beitragen, Stresshormone abzubauen. Bei Betroffenen im Entzug führt hingegen anstrengendere Bewegung, und alles was den Körper aufputscht, tendenziell zu vermehrter Stresshormon-Produktion und ist daher eher kontraproduktiv.
Abendlicher Sport kann zu sehr aufputschen und sich negativ auf den Schlaf auswirken.
In sehr schlechten Phasen kann man kleine Bewegungselemente in den Alltag einbauen (Müll rausbringen, zum Briefkasten gehen, Pflanzen gießen etc.
Wenn es etwas besser ist, könnten kleine Spaziergänge, sanfte Yogaübungen etc. geeignet sein.
Die nächste Stufe könnte Radfahren, gemächliches Schwimmen, leichte Gymnastik usw. sein.
Die Aktivitäten sollten dir Freude machen und gut tun.
Spiritualität
Spiritualität ist eine Dimension des Menschseins. Spiritualität beschreibt eine Erfahrung, die über die eigene Person, über die materielle Welt hinaus geht. Sie bezieht sich auf unser Verhältnis zur geistigen Welt, dem Formlosen, Transzendenten, Göttlichen, Unendlichen, einer tieferen Dimension des Daseins oder wie auch immer wir es nennen wollen.
Spiritualität kann sich in vielen Formen ausdrücken, in der Religion, in der Kunst, in der Natur.
Spiritualität kann eine Kraftquelle in Krisensituationen sein, ein tragender Grund und sie kann uns mit einer heilenden Energie verbinden.
Im Entzug kann es zu einer Entfremdung vom eigenen Erleben kommen, auch die gefühlte Verbindung zur Spiritualität kann verlorengehen. Dies ist jedoch nur vorübergehend so.