Appetitlosigkeit und problematische Gewichtsabnahme im Entzug:
mehr lesen
Im Entzug kann es manchmal zu einer starke Gewichtsabnahme kommen, bis hin zu gesundheitsgefährdendes Untergewicht.
Bei einem problematischen Untergewicht ist ärztliche Abklärung notwendig.
Mögliche Ursachen für entzugsbedingtes Untergewicht können sein:
Zur Appetitanregung kann helfen:
Allgemeine Tipps:
Kalorische Nahrungsmittel die evtl. gegessen werden können (HIT ist dabei nicht berücksichtigt):
Bei einem problematischen Untergewicht ist ärztliche Abklärung notwendig.
Mögliche Ursachen für entzugsbedingtes Untergewicht können sein:
- Übelkeit und Erbrechen
- Magen-Darm-Beschwerden
- Histaminintoleranz und andere Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Appetitlosigkeit
Zur Appetitanregung kann helfen:
- Ca.15 Min. vor den Mahlzeiten: Schwedenbitter, Sherry
- Bitteres: Z.B. Wermut als Tee
- Schafgarbentee täglich trinken
- 1/4 Std. vor- und 1/4 Std. nach dem Essen 1TL Amara Tropfen (Weleda)
- Gewürze: z.B. Ingwer, Koriander, Estragon, Basilikum
Allgemeine Tipps:
- Viele kleine Mahlzeiten
- Darauf achten, ob es Tageszeiten gibt, zu denen man besser essen kann (z.B. abends) oder
vor oder nach der Medikamenteneinnahme.
Kalorische Nahrungsmittel die evtl. gegessen werden können (HIT ist dabei nicht berücksichtigt):
- Bananen
- Nüsse, Cashewkerne
- Avocado
- Haferflocken
- Vanillepudding gekocht mit halb Vollmilch, halb Sahne - nach dem Abkühlen ein wenig Vollmilchjoghurt und Banane untergemischt
- Hochkalorische Riegel (für Bergsteiger)
- Babygläschen
- hochkalorische Trinknahrung, z.B. Fresubin
Augenprobleme/Sehstörungen im Entzug
mehr lesen
Augenprobleme und Sehstörungen können sowohl als Nebenwirkung von Psychopharmaka als auch als Entzugssymptome auftreten. Als Entzugssymptom können sie auch nach 0 noch längere Zeit anhalten. Entzugsbedingte Augen/Sehprobleme sind jedoch i.d.R. reversibel.
Wichtig: Neu aufgetretene Augen/Sehprobleme sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen!
Berichtet werden u.a. folgende Entzugssymptome:
Mögliche Ursachen sind:
Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein:
Wichtig: Neu aufgetretene Augen/Sehprobleme sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen!
Berichtet werden u.a. folgende Entzugssymptome:
- trockene, brennende, gereizte, tränende Augen
- Schleier vor den Augen
- Flimmern vor den Augen, Hitzeflimmern
- "Rieseln" vor den Augen bei hellen/dunklen Hintergründen
- Unscharfes Sehen
- Schwierigkeiten Konturen und Unebenheiten zu erkennen
- Sehen, als ob man betrunken wäre
- Floaters/Mouches Volantes vor den Augen
- "Augenrauschen" (visual snow syndrome)
- Schwankende Sehstärke
- Akkommodationsprobleme (Schwierigkeiten zu fokussieren)
- Benommenheit bei künstlichem Licht (z.B. Supermarkt)
- Starke Kontraste (Muster z.B. mit Streifen) erzeugen Schwindelgefühle
- Augendruck
- Augenschmerzen
- Müde, erschöpfte Augen
- Erhöhte Photosensitivität (Lichtempfindlichkeit)
- Augenmigräne
- Doppelbilder
- Lichtpunkte/Blitze
- optische Täuschungen
- Augenschwindel (Schwindel, der bei Augenbewegungen auftritt)
- Lidkrämpfe
Mögliche Ursachen sind:
- Wahrnehmungsstörungen durch die Veränderungen der Rezeptoren/Reizweiterleitung/Reizverarbeitung im Gehirn/Zentralnervensystem durch Psychopharmaka.
Die von den Sinneszellen im Auge aufgenommenen Impulse werden über feine Nerven und dann über den Sehnerv an das Gehirn weitergeleitet. Im Gehirn wird daraus das Bild, das wir sehen, zusammengesetzt. Sowohl Psychopharmaka als auch der Entzug greifen in dieses sensible System ein und es kann als Folge zu Sehstörungen kommen.
- Serotonin
In den Augen (Linse) sitzen viele Serotoninrezeptoren. Serotonin ist im Auge an der Regulierung des Augeninnendrucks beteiligt. Als mögliche Mechanismen kommen eine Steuerung der Kammerwasserproduktion im Auge und eine Öffnung oder Schließung des Pupillenverengermuskels in Frage (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Serotonin#Auge)
Wenn diese Serotoninrezeptoren durch die Einnahme eines serotonergen Psychopharmaka, bzw. dem Ausschleichen oder dem Nachentzugszustand verändert werden, kann das zu Sehstörungen führen.
- Veränderter Muskeltonus:
Die Linse im Auge wird zum Fokussieren über Muskeln scharf gestellt. Psychopharmaka verändern häufig die Muskelspannung. Dies kann zu Problemen beim Fokussieren und bei der Sehstärke führen, insbesondere bei Dosisveränderungen.
- Muskelverspannungen der direkten und entfernten Augenumgebung:
Entzugsbedingte Muskelverspannungen können zu Augenproblemen führen. Dies kann beispielsweise die Schließmuskeln in den Augenlidern, Muskeln, die die Brauen zusammen ziehen, inklusive der Faszien; sowie Stirn-, Wangen-, Nacken-, Kiefermuskeln, betreffen.
Siehe: Augenbeschwerden durch Verspannungen - Pohltherapie
- Anticholinerge Nebenwirkungen:
Diese Nebenwirkungen werden durch die Hemmung des Neurotransmitters Acetylcholin verursacht. Auch die Augen sind davon betroffen, es kann zu Sehstörungen und trockenen Augen kommen. Psychopharmaka mit einer starken anticholinergen Belastung sind die meisten Trizyklischen Antidepressiva sowie einige Neuroleptika. Aber auch SSRI/SNRI können in unterschiedlichem Ausmaß eine Wirkung auf die Acetylcholinrezeptoren haben.
Die Symptome können als Nebenwirkung auftreten, aber auch erstmalig oder verstärkt als Absetzsymptom.
- Histaminunverträglichkeit:
Im Entzug von Psychopharmaka tritt häufig eine Histaminunverträglichkeit auf. Diese kann sich auch auf die Augen auswirken. Mögliche Symptome einer Histaminunverträglichkeit sind z.B. Wasseransammlungen, Schwellungen der Augenlider, Entzündung der Bindehaut des Auges, Augenentzündung.
Tipps:
Je nach Ursache können verschiedene Dinge hilfreich sein:
- Generell: augenschonendes Verhalten, keine Überlastung durch z.B. zu viel Bildschirmarbeit
- Bei entzündeten, gereizten Augen:
Warme Schwarzteebeutel für ca. 10 Minuten auf die Augen legen oder ein zuvor in Augentrosttee eingelegtes feuchtes, warmes Läppchen
- Bei trockenen Augen:
Befeuchtende Augentropfen (mit Hyaluronsäure) Tropfen ohne Konservierungsstoffe verwenden, da diese auf Dauer die Hornhaut schädigen können - z.B. Einzel-Phiolen ("EDO") verwenden, auch Augengel ist ohne Konservierungsstoffe erhältlich
- Bei Lichtempfindlichkeit:
Sonnenbrille, bei hellem Licht möglichst nicht nach draußen gehen, Zimmer abdunkeln
- Bei Verdacht auf eine Histaminunverträglichkeit:
Histaminarme Ernährung versuchen
- Entspannende Augenübungen:
- Palmieren: Die Handflächen aneinanderreiben bis sie warm sind und sie dann auf die geschlossenen Augen legen. Es sollte kein Licht durchdringen. Die Hände 20 bis 30 Sekunden liegen lassen.
- Die Augen und Augenhöhlen bei geöffneten Augen mit den Händen abdecken. Dabei öffnen sich die Pupillen und die Augenmuskeln entspannen.
- Dehnung von Schulter und Nacken, zur Entspannung der häufig sehr angespannten Schulter/Nackenmuskulatur Muskulatur
- Aufgrund der schwankenden Sehstärken empfiehlt es sich während des Entzugs keine maßgebliche Änderungen an Brille und Co vorzunehmen, sofern sie nicht wirklich akut notwendig sind.
Erschöpfung im Entzug
mehr lesen
Erschöpfung kann sowohl als Nebenwirkung von Psychopharmaka als auch als Entzugssymptom auftreten. Entzugsbedingte Erschöpfung kann sehr schwerwiegend und beeinträchtigend sein. Sie kann von der Symptomatik her CFS (Chronisches Fatigue Syndrom) ähneln und auch nach dem kompletten Absetzen noch längere Zeit anhalten.
Wichtig: Anhaltende oder massive Erschöpfung sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen! Sinnvoll ist beispielsweise eine Blutuntersuchung auf Mängel (wie Eisen, Hämoglobin, Vitamin D, B Vitamine) sowie die Schilddrüsenwerte.
Mögliche Ursachen (Erklärungsmodelle) sind:
Tipps:
Wichtig: Anhaltende oder massive Erschöpfung sicherheitshalber immer ärztlich abklären lassen! Sinnvoll ist beispielsweise eine Blutuntersuchung auf Mängel (wie Eisen, Hämoglobin, Vitamin D, B Vitamine) sowie die Schilddrüsenwerte.
Mögliche Ursachen (Erklärungsmodelle) sind:
- Anpassungsleistungen des Zentralnervensystems:
Schon im "Normalzustand" benötigt das Gehirn ein Großteil der dem Körper zur Verfügung stehenden Energie (ca 80 %). Im Entzug muss das Gehirn/Zentralnervensystem zusätzlich die durch die Psychopharmaka bewirkten Veränderungen ( z.B. an den Rezeptoren) schrittweise rückgängig machen. Dies ist eine enorme Kraftanstrengung für das Gehirn und den gesamten Organismus, da sehr viele Körpersysteme davon betroffen sind.
Für andere Aktivitäten steht dann kaum noch Energie zur Verfügung.
- Ungleichgewicht im Vegetativen Nervensystem:
Im Entzug kann es zu einem Ungleichgewicht zwischen dem aktivierenden Sympathikus und dem beruhigenden Parasympathikus kommen. Durch eine übermäßige Aktivierung des Sympathikus kann es zu einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen (z.B. Cortisol und Adrenalin) kommen, sowie zu einer verstärkten Auslösung des "Kampf oder Flucht" Modus.
Dies benötigt viel Kraftreserven des Organismus und es kann auch zu einer Erschöpfung der Nebennierenrinde kommen. Die Folge kann eine Erschöpfungs-/Übermüdungsphase sein.
Phasen der Erschöpfung können sich abwechseln mit Phasen der Übererregtheit, oder sie können durchgehendend bestehen
- Unterschiedliche Rezeptoren/Botenstofftransporter-Belegung bei verschiedenen Dosierungen:
Bei einigen Psychopharmaka werden bei unterschiedlichen Dosishöhen Rezeptoren/Botenstofftransporter unterschiedlich belegt. Dadurch wirken manche in höherer Dosierung anregend oder "antipsychotisch", in niedriger Dosierung sedierend, schlafanstoßend. Kommt man beim Reduzieren in den stärker sedierenden Bereich, kann das zu verstärkter Müdigkeit führen
- Künstlich erzeugter chronischer Serotoninüberschuss:
Einer Theorie zur Folge kann das künstliche Hochhalten des Serotoninspiegels im Organismus, z.B. durch Einnahme von Antidepressiva, zum Abschalten der Nervenleitungen und den damit einhergehenden Symptome zentraler Erschöpfung führen. Siehe: http://www.spektrum.de/news/zentrale-no ... ln/1186003
- Rebound Effekt:
Anregende/aufputschende Psychopharmaka können dazu führen, dass man während der Einnahme scheinbar mehr Energie zur Verfügung hat. Sie lösen jedoch nicht die Ursache für den Energiemangel, sondern "pushen" nur. Dies kann eine bereits bestehende Erschöpfung weiter verstärken, bzw. eine Erschöpfung erst auslösen. Zu Tage tritt dies oft erst beim Reduzieren als Rebound Effekt.
Tipps:
- Stress vermeiden und das Nervensystem zur Ruhe kommen zu lassen
- Ruhe, Entspannung, Meditation, Akzeptanz etc.
- Leichte Bewegung vorzugsweise an der frischen Luft
- Gesunde, vitalstoffreiche Ernährung und ausreichend trinken
- Pacing, das heißt angemessene Belastung bei Vermeidung von Überforderung
- Eventuell Nahrungsergänzungsmittel
Gereiztheit, Ärger und Wut im Entzug
mehr lesen
Entzugsbedingt kann es zu Gereiztheit, Ärger, Wut etc. kommen. Dabei handelt es sich zumeist um sogenannte "Neuroemotionen" bzw. "Neurowut".
"Neuroemotionen" fühlen sich oft künstlich, als nicht zu einem gehörend, sich aufdrängend, körperlich an. Sie können völlig grundlos auftreten ohne einen Realitätsbezug, ohne äußeren Anlass, auch in Situationen, in denen man sich eigentlich wohl fühlt. Sie entstehen "im Kopf".
Der Verstand versucht diese anlasslos entstandene Wut einem äußeren Ereignis zuzuordnen. Die Wut kann beispielsweise auf eine harmlose Unterhaltung projektiert werden. Es kann dazu kommen, dass aus einer Kleinigkeit heraus ein Streit angefangen wird.
Möglich ist auch, dass es einen äußeren Auslöser gibt, auf den man normalerweise etwas gereizt reagieren würde. Als "Neuroemotion" kommt es dann zu einer der Situation unangemessenen, starken, als unkontrollierbar wahrgenommenen Emotion.
Diese Zustände können sehr belastend und so ausgeprägt sein, dass sie sogar Freundschaften oder eine Partnerschaft gefährden.
Mögliche Ursachen/Erklärungsmodelle:
- Entzugsbedingte Störung des Gleichgewichts zwischen Sympathikus und Parasympathikus:
Diese zwei sind natürliche Gegenspieler im vegetativen Nervensystem, deren Zusammenspiel fein austariert wird. Der Sympathikus ist für die Aktivierung zuständig, der Parasympathikus für die Beruhigung. Wird der Sympathikus zu stark aktiviert, kann sich das in verstärkter Anspannung, schnellerer Reizbarkeit etc. äußern. Dabei spielen verschiedene Botenstoffe eine Rolle, wie z.B. Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol.
- Verstärkte Auslösung des "Kampf oder Flucht" Modus:
Auch diese Theorie bezieht sich auf eine Störung des Gleichgewichts im vegetativen Nervensystem. Hier wird vermutet, dass das Glutamatsystem übermäßig aktiviert wird und es dadurch zu einer Enthemmung des „Flucht oder Kampf“-Zentrum im Locus caeruleus kommt. Die übermäßige Aktivierung des "Kampfmodus "könnte eine Rolle bei der "Neurowut" spielen.
- eingeschränkte Reizverarbeitungskapazität des durch den Entzug belasteten Zentralnervensystems:
Ein überreiztes Nervensystem hat Schwierigkeiten, die auf es einströmende Reize zu verarbeiten. Es kann zu einer Überforderung durch Reizüberflutung kommen, was die Entstehung von Ärger begünstigen oder auslösen kann.
Informative Texte:
"Neuro-Emotionen" im Entzug
James Heaney: Umgang mit der Wut während des SSRI Entzugs - ADFD. org
Tipps:
- Erkenne den Ärger als Neuroemotion
- Überzeuge dich selbst, dass es kein echte Emotion ist
- Handle nicht aus dem Ärger heraus
- Sage oder tue keine Dinge, die du später bereuen wirst
- Triff keine Entscheidungen in einem solchen Zustand
- Halte den Ärger aus und warte bis er von selbst abklingt
- Du kannst versuchen die Energie in Bewegung oder eine andere Aktivität umzulenken
- Entspannende Aktivitäten, wie ein z.B. ein Bad, können helfen
- Sei in einem solchen Zustand sehr achtsam, fahre besser kein Auto und vermeide Reize.
- Erkläre dir nahestehenden Personen, was "Neuroemotion" bedeutet und dass es nichts mit ihnen oder euere Beziehung zu tun hat.
- Diskutiere in einem solchen Zustand Themen besser nicht aus, ziehe dich möglichst zurück und kläre die Angelegenheit später.
- Sei geduldig und mitfühlend mit dir selbst, mache dir keine Vorwürfe oder Schuldgefühle. Diese Neuroemotionen sind nicht deine Schuld.
Grübelzwang und Zwangsgedanken im Entzug
mehr lesen
Ständiges zwanghaftes Grübeln, Gedankenkreisen, sich aufdrängende Gedanken, Angstgedanken, Katastrophendenken, Zwangsgedanken/Vorstellungen können sehr quälend sein.
Sie können entzugsbedingt aufgrund der Funktionsstörung des Zentralnervensystems erstmalig auftreten, oder als Reboundsymptom, wenn man diese Symptome schon vor der Medikation hatte.
Sollten Zwangsvorstellung zur Selbstverletzung oder Suizid auftreten, dann hole dir bitte unbedingt reale Hilfe in deiner Umgebung. Hier findest du unter anderem eine Liste mit Anlaufstellen bei Suizidplänen: viewtopic.php?f=20&t=31
Tipps:
Ablenkung:
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zum Thema
Sie können entzugsbedingt aufgrund der Funktionsstörung des Zentralnervensystems erstmalig auftreten, oder als Reboundsymptom, wenn man diese Symptome schon vor der Medikation hatte.
Sollten Zwangsvorstellung zur Selbstverletzung oder Suizid auftreten, dann hole dir bitte unbedingt reale Hilfe in deiner Umgebung. Hier findest du unter anderem eine Liste mit Anlaufstellen bei Suizidplänen: viewtopic.php?f=20&t=31
Tipps:
Ablenkung:
- in die körperliche Aktivität gehen (z.B. moderates Putzen, Aufräumen, Sortieren)
- Tätigkeiten, die Konzentration erfordern (z.B. Sudoku lösen)
- ein warmes Fußbad oder eine Fußmassage, das zieht die Aufmerksamkeit vom Kopf weg in die Füße
- Wenn ein Gedanke kommt, ihn wahrnehmen ("Ah, da ist wieder der Gedanke x oder das Gefühl y") und ziehen lassen. Nicht ärgern, nicht bewerten, sich nicht hinein verstricken.
- Bei Zukunftsängsten bewusst den Augenblick, das JETZT wahrnehmen
- Neutraler Beobachter: Stell Dir vor, Du bist ein neutraler Beobachter, der von außen registriert, wie Du Dich fühlst. Benenne, was du wahrnimmst ohne dich damit zu identifizieren: "Da ist Angst" und nicht "Ich habe Angst"
- Sage dir: Stopp! Jetzt ist gut, jetzt bin ich wieder im Hier und Jetzt. Nehme bewußt wahr, was du gerade tust, benenne es ggfs. auch laut.
Lenke deine Aufmerksamkeit auf andere Dinge, z.B. eine Pflanze, ein Haustier, Naturgeräusche
Erinnere dich daran, was du an Positivem im Leben hast und konzentriere dich darauf.
- Den Zwangsgedanken mit einem Bild verknüpfen, z.B. den Gedanke in eine Wolke verwandeln, die vorüberzieht oder du übergibst ihn einem Fluss und er wird weitergetragen
- Den Gedanken keinen Glauben, schenken es sind nur Gedanken, die kommen und gehen, sie haben keine Wirklichkeit
- Ein Selbstgespräch mit den Gedanken führen - sobald die Zwangsgedanken kommen, stelle ihnen sofort die realen Tatsachen gegenüber. Beispiel: Die Gedanken sagen dir aufgrund der Bauchschmerzen, dass du wohl einen schlimmen Tumor hast und dringend zum Arzt musst. Dann kannst du den Gedanken sofort sagen: "Ich habe meinen Bauch untersuchen lassen und es gab keinen Befund. Liebe Angst, du kannst kommen, aber du bist unnötig."
- Zettelmethode: Die Sorgen und Ängste aufschreiben und dazu schreiben, ob du etwas gegen das Problem machen kannst und falls ja, was du tun kannst
- Eine Minute Methode: Du lässt Gedanken zunächst zu. Dann schaust du auf die Uhr und sagst dir selbst: "Ich werde jetzt genau eine Minute über diesen Gedanken nachdenken. Dann habe ich ihm die Aufmerksamkeit geschenkt, die er gerade will. Danach gehe ich in einen anderen Raum und trinke ein Glas Wasser, etc. Überlege dir etwas, was du aktiv tun kannst. Stehe nach der Minute dann wirklich auf, wechsle den Raum und tue, was du dir vorgenommen hast. Konzentriere dich dabei auf das, was du tust. Denke nicht weiter nach, der Gedanke hatte seinen Raum, jetzt ist etwas anderes dran.
- Zwangsgedanken nicht unterdrücken, sonst werden sie umso stärker
- Lass sie zu, beobachte sie ohne sie zu bewerten
- Begrüße sie, sage "Ach du schon wieder"
- Habe keine Angst vor ihnen, sie können dir nichts tun
- Mache Wortspiele mit ihnen (wenn z.B. ein Gedanke kommt wie "hauen" mach "bauen" daraus)
- Wenn ein Zwangsgedanke kommt: fordere mehr! sage dir : "noch einen , aber dalli!"
--> so verlieren sie den Schrecken und die Macht über dich und werden letztendlich schwächer und verschwinden
- bei Katastrophendenken, monoton vor sich hin sagen: Das ist der Entzug, es wird dir nichts passieren
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zum Thema
Histaminintoleranz (HIT) im Entzug
mehr lesen
die Erfahrung hat gezeigt, dass viele Menschen, die Psychopharmaka absetzen oder sich noch im Entzug befinden, häufig Histamin nicht gut zu vertragen.
Manche scheinen während dem Absetzen und dem Entzug an einer Art (oft vorübergehender) "Histamin-Intoleranz" (HIT) zu leiden.
HIT und Entzug
Die konkrete Auswirkung von Psychopharmaka auf das gesamte Botenstoffsystem im Zentralnervensystem ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Eingriffe in dieses hochsensible System mittels Einnahme von Psychopharmaka und auch deren Entzug können daher vielfältige Auswirkungen haben.
Eine Theorie zur Erklärung des vermehrten Auftretens einer HIT im Entzug:
Viele Psychopharmaka beeinflussen das histaminerge System. Sie blockieren in unterschiedlichem Ausmaß direkt oder indirekt die Histamin-Rezeptoren im Nervensystem und wirken daher gewissermaßen wie Antihistaminika. Vermutlich kann es daher beim Reduzieren/Absetzen dieser Psychopharmaka als eine Art "Rebound-Effekt" zu einer (oft vorübergehenden) HIT kommen. Da die Histamin-Rezeptoren von den Psychopharmaka nicht länger blockiert werden, reagiert das Nervensystem quasi mit einer "Überempfindlichkeit" auf Histamin.
Besonders häufig oder stärker ausgeprägt scheint diese Histamin-Unverträglichkeit bei jenen Psychopharmaka aufzutreten, die Histamin-Rezeptoren verstärkt blockieren oder das Histamin abbauende Enzym Diaminoxidase (DAO) hemmen. Dies ist z.B. beim Antidepressivum Mirtazapin sowie bei Trizyklischen Antidepressiva (TZA), wie beispielsweise Amitriptylin, der Fall. Auch einige Neuroleptika, wie beispielsweise Promethazin, Quetiapin oder Olanzapin, blockieren Histamin-Rezeptoren und können daher eine Überempfindlichkeit auf Histamin während des Absetzens bzw. dem Entzug bewirken.
Symptome und Diagnose
Die Symptome einer HIT können sehr vielfältig sein: Es können Probleme in der Verdauung, Hautreizungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Beschwerden des Hormonsystems und viele weitere Symptome auftauchen, die mit einer Histaminunverträglichkeit in Zusammenhang gebracht werden.
Leider lässt sich eine HIT nur unzureichend über diverse Tests feststellen. Außerdem gibt es auch Berichte von Betroffenen, dass die Ergebnisse solcher Tests während einer Symptomwelle ganz anders ausfallen, als während einem Fenster (während dem es den Betroffenen deutlich besser geht).
Um festzustellen, ob man eventuell an den Symptomen einer (vorübergehenden) HIT leidet, ist eine Auslassdiät am geeignetsten.
Dabei isst man über einen bestimmten Zeitraum (dieser sollte nicht zu kurz gewählt sein, damit man die Auswirkungen auch wirklich verlässlich einschätzen kann) nur histaminfreie (oder histaminarme) Lebensmittel.
Gehen die Beschwerden unter dieser histaminfreien Diät deutlich zurück, kann man einen Zusammenhang zwischen Histamin und den Symptomen herstellen.
Hier findet man eine umfassende Liste von mastzellenaktivierung.info an Lebensmitteln, die in bestimmte Kategorien der Verträglichkeit eingeteilt sind. Diese Liste ist zur Orientierung sehr hilfreich.
Umgang mit einer HIT
Meist kann man nach einer Phase der strikten Abstinenz von histaminhaltigen Lebensmitteln vorsichtig beginnen, einzelne Lebensmittel anzutesten und zu überprüfen, wie man sie verträgt. So kann man die Bandbreite an verträglichen Lebensmitteln nach und nach langsam ausweiten. Die Verträglichkeit von einzelnen Lebensmitteln ist individuell sehr unterschiedlich. So muss man Schritt für Schritt selbst herausfinden, was einem bekommt und was nicht. Die Verträglichkeit kann im Laufe des Entzugs auch schwanken - viele Betroffene reagieren während einer Symptomwelle auch sensibler auf Histamin. Umgekehrt wirkt Histamin bei vielen Betroffenen auch als eine Art "Symptomtrigger" und kann Absetzsymptome verstärken.
Viele Betroffene haben auch die Erfahrung gemacht, dass sie histaminhaltige Lebensmittel besser vertragen, wenn sie vorher einige Zeit Histamin gemieden haben. Die "Speicher" des Histamins sind dann quasi nicht so voll und das Histamin wird wieder besser vertragen.
Auch Stress kann eine Auswirkung auf die Verträglichkeit von Histamin haben. Dies sollte man auch immer berücksichtigen. Allerdings ist die Ernährung wohl häufig ein einfacherer "Ansatzpunkt" um das Histamin im Körper zu senken, da Stress sich nicht immer wirksam vermeiden lässt.
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zu dem Thema
Manche scheinen während dem Absetzen und dem Entzug an einer Art (oft vorübergehender) "Histamin-Intoleranz" (HIT) zu leiden.
HIT und Entzug
Die konkrete Auswirkung von Psychopharmaka auf das gesamte Botenstoffsystem im Zentralnervensystem ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend erforscht. Eingriffe in dieses hochsensible System mittels Einnahme von Psychopharmaka und auch deren Entzug können daher vielfältige Auswirkungen haben.
Eine Theorie zur Erklärung des vermehrten Auftretens einer HIT im Entzug:
Viele Psychopharmaka beeinflussen das histaminerge System. Sie blockieren in unterschiedlichem Ausmaß direkt oder indirekt die Histamin-Rezeptoren im Nervensystem und wirken daher gewissermaßen wie Antihistaminika. Vermutlich kann es daher beim Reduzieren/Absetzen dieser Psychopharmaka als eine Art "Rebound-Effekt" zu einer (oft vorübergehenden) HIT kommen. Da die Histamin-Rezeptoren von den Psychopharmaka nicht länger blockiert werden, reagiert das Nervensystem quasi mit einer "Überempfindlichkeit" auf Histamin.
Besonders häufig oder stärker ausgeprägt scheint diese Histamin-Unverträglichkeit bei jenen Psychopharmaka aufzutreten, die Histamin-Rezeptoren verstärkt blockieren oder das Histamin abbauende Enzym Diaminoxidase (DAO) hemmen. Dies ist z.B. beim Antidepressivum Mirtazapin sowie bei Trizyklischen Antidepressiva (TZA), wie beispielsweise Amitriptylin, der Fall. Auch einige Neuroleptika, wie beispielsweise Promethazin, Quetiapin oder Olanzapin, blockieren Histamin-Rezeptoren und können daher eine Überempfindlichkeit auf Histamin während des Absetzens bzw. dem Entzug bewirken.
Symptome und Diagnose
Die Symptome einer HIT können sehr vielfältig sein: Es können Probleme in der Verdauung, Hautreizungen, Herz-Kreislauf-Probleme, Beschwerden des Hormonsystems und viele weitere Symptome auftauchen, die mit einer Histaminunverträglichkeit in Zusammenhang gebracht werden.
Leider lässt sich eine HIT nur unzureichend über diverse Tests feststellen. Außerdem gibt es auch Berichte von Betroffenen, dass die Ergebnisse solcher Tests während einer Symptomwelle ganz anders ausfallen, als während einem Fenster (während dem es den Betroffenen deutlich besser geht).
Um festzustellen, ob man eventuell an den Symptomen einer (vorübergehenden) HIT leidet, ist eine Auslassdiät am geeignetsten.
Dabei isst man über einen bestimmten Zeitraum (dieser sollte nicht zu kurz gewählt sein, damit man die Auswirkungen auch wirklich verlässlich einschätzen kann) nur histaminfreie (oder histaminarme) Lebensmittel.
Gehen die Beschwerden unter dieser histaminfreien Diät deutlich zurück, kann man einen Zusammenhang zwischen Histamin und den Symptomen herstellen.
Hier findet man eine umfassende Liste von mastzellenaktivierung.info an Lebensmitteln, die in bestimmte Kategorien der Verträglichkeit eingeteilt sind. Diese Liste ist zur Orientierung sehr hilfreich.
Umgang mit einer HIT
Meist kann man nach einer Phase der strikten Abstinenz von histaminhaltigen Lebensmitteln vorsichtig beginnen, einzelne Lebensmittel anzutesten und zu überprüfen, wie man sie verträgt. So kann man die Bandbreite an verträglichen Lebensmitteln nach und nach langsam ausweiten. Die Verträglichkeit von einzelnen Lebensmitteln ist individuell sehr unterschiedlich. So muss man Schritt für Schritt selbst herausfinden, was einem bekommt und was nicht. Die Verträglichkeit kann im Laufe des Entzugs auch schwanken - viele Betroffene reagieren während einer Symptomwelle auch sensibler auf Histamin. Umgekehrt wirkt Histamin bei vielen Betroffenen auch als eine Art "Symptomtrigger" und kann Absetzsymptome verstärken.
Viele Betroffene haben auch die Erfahrung gemacht, dass sie histaminhaltige Lebensmittel besser vertragen, wenn sie vorher einige Zeit Histamin gemieden haben. Die "Speicher" des Histamins sind dann quasi nicht so voll und das Histamin wird wieder besser vertragen.
Auch Stress kann eine Auswirkung auf die Verträglichkeit von Histamin haben. Dies sollte man auch immer berücksichtigen. Allerdings ist die Ernährung wohl häufig ein einfacherer "Ansatzpunkt" um das Histamin im Körper zu senken, da Stress sich nicht immer wirksam vermeiden lässt.
Hier gehts zum Erfahrungsaustausch zu dem Thema