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In der Zusammenfassung zu ihrem Artikel "Tapering of SSRI treatment to mitigate withdrawal symptoms" berichten Mark Horowitz und David Taylor, dass ein Entzugssyndrom beim Absetzen von SSRI häufig auftritt, schwerwiegend sein kann und viele Betroffene vom Absetzen der Medikamente abschreckt. Dabei kommt es laut den Autoren auch häufig zu einer Fehldiagnose der Entzugssymptome als Rückkehr der Grunderkrankung. Das führt wiederum zu einer unnötigen verlängerten Verschreibung der Medikamente.
Laut den Autoren sind die üblicherweise von Behandlern vorgeschlagenen Ausschleich-Modelle von viel zu kurzer Dauer und beinhalten zu große Reduktionsschritte. Laut Studien sind solche kurzfristigen Ausschleich-Pläne nicht viel erfolgreicher als das abrupte Absetzen von Antidepressiva. Dahingegen kann das Ausschleichen mit immer kleiner werdenden Reduktionsschritten das Auftreten von Entzugssymptomen minimieren.
Die Autoren beschreiben den exponentiellen Anstieg der Belegung der Serotonin-Transporter im Vergleich zur linear steigenden täglichen Dosis. Im Umkehrschluss ergibt sich eine graduelle Reduktion der Dosis (statt einer linearen Reduktion), um die Serotonintransporter-Belegung gleichbleibend langsam zu reduzieren.
Download PDF - markhorowitz.org/academic-papers
Anmerkung:
In dem Thread "Graduelle Reduktion" ist die Wichtigkeit der immer kleiner werdenden Reduktionsschritte ausführlicher erklärt, um diese Vorgangsweise auch für Laien besser verständlich zu machen.
Artikel "Ausschleichen von SSRI zur Minimierung von Entzugssymptomen" (Horowitz et al.)
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Artikel "Ausschleichen von SSRI zur Minimierung von Entzugssymptomen" (Horowitz et al.)
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