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Präsentation "Tatsachen über Psychopharmaka, die verkannt werden" (CEP)

Offizielle Informationen, Artikel, Studien und weitere wissenschaftliche Texte rund um das Absetzen von Psychopharmaka
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Präsentation "Tatsachen über Psychopharmaka, die verkannt werden" (CEP)

Link zum Original

Das "Council For Evidence-Based Psychiatry" (CEP) hat eine Präsentation mit verkannten Fakten zu Psychopharmaka zusammengestellt.
Die Texte wurden von Jamie für adfd.org übersetzt und werden nun mit freundlicher Genehmigung des CEP und von Jamie hier ebenfalls zu eurer Information bereitgestellt.


Blatt 1: Keine bekannten biologischen Ursachen
Es gibt keine bekannten biologischen Ursachen für psychiatrische Erkrankungen mit Ausnahme von Demenz und einigen seltenen Chromosomen-basierten Erkrankungen. Infolgedessen gibt es keine biologischen Tests wie Blutuntersuchungen oder Gehirnscans, um unabhängige objektive Daten zur Verfügung stehen zu haben, die man zur Unterstützung einer psychiatrischen Diagnose heranziehen könnte.


Blatt 2: Der Mythos des chemischen Ungleichgewichts
Psychopharmaka wurden / werden oft an Patienten verschrieben auf der Grundlage, sie könnten ein "chemisches Ungleichgewicht" heilen.
Wie auch immer, es konnten noch keine chemischen Ungleichgewichte nachgewiesen werden, die in einem Zusammenhang zu einer psychiatrischen Erkrankung stehen. Außerdem stehen keine Methoden zur Verfügung, die Anwesenheit bzw. Abwesenheit dieser chemischen Ungleichgewichte zu testen / überprüfen.


Blatt 3: Dem Diagnosesystem mangelt es an Validität / Aussagekraft
Psychiatrie-Diagnose-Handbücher wie DSM und ICD (Kapitel 5) (Anm: ICD = International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) sind nicht das Ergebnis objektiver Wissenschaft, sondern vielmehr kulturell geprägte Werke, die durch klinischen Konsens und Abstimmung entstanden sind. Ihre Aussagekraft und klinische Verwendbarkeit ist darum höchst fragwürdig; dennoch haben sie bis heute stetig dazu beigetragen menschliche Erfahrung im großen Umfang zu "medikalisieren" (= Anm. im übertragenen Sinne krankhaft zu machen, als krank, behandlungswürdig anzusehen).


Blatt 4: Psychopharmaka verändern den mentalen Zustand / die Empfindungen
Wie alle anderen Substanzen, die auf die Gehirnchemie einwirken (z.B. illegale Drogen), führen auch Psychopharmaka zu veränderten mentalen Zuständen / Empfindungen.
Sie "heilen" keine Krankheiten und in vielen Fällen ist ihr Wirkmechanismus unbekannt.


Blatt 5: Antidepressiva haben keinen Nutzen / Vorteil gegenüber Placebo
Studien haben nachgewiesen, dass Antidepressiva keinen signifikanten klinischen Nutzen gegenüber Placebo bei der Behandlung von milden bis mittelschweren Depressionen haben. Manche Studien zeigen einen gewissen Nutzen bei schweren Depressionen in der Kurzzeit-Behandlung.
Neuere Studien legen die Vermutung nahe, dass Antidepressiva in Zusammenhang mit einer erhöhten Sterblichkeit stehen, vor allem bei älteren Menschen.


Blatt 6: Schlechte Langzeit(-Einnahme) Ergebnisse
Es gibt nur wenig Forschung zur Langzeit-Einnahme von Psychopharmaka. Die verfügbaren Studien legen die Vermutung nahe, dass die Hauptklassen (Anm: die am häufigsten verordneten Medikamentengruppen) der Psychopharmaka wenig zusätzlichen Nutzen haben, wenn man sie über lange Zeit einnimmt. Und bei manchen Patienten führt die Langzeiteinnahme zu einer Verschlechterung.


Blatt 7: Langanhaltende, negative Effekte
Psychopharmaka können langanhaltende, negative Auswirkungen auf das Gehirn und Zentrale Nervensystem haben, insbesondere bei einer Langzeiteinnahme.
Dies kann zu körperlichen, emotionalen und kognitiven Störungen führen.


Blatt 8: Nebenwirkungen / negative Effekte werden oft falsch diagnostiziert
Psychopharmaka können zu mentalen Störungen führen, einschließlich Selbstmord, Gewaltausbrüchen und Entzugserscheinungen. Diese Auswirkungen können als neue Erkrankung missinterpretiert werden, für die man wiederum weitere Psychopharmaka verordnet. Dies führt in manchen Fällen zu einer Langzeiteinnahme multipler Psychopharmaka.


Blatt 9: Psychopharmaka-Entzug kann Menschen "ausknocken" (engl. disable)
Psychopharmaka-Entzug kann Menschen "ausknocken" und eine große Bandbreite schwerer körperlicher und psychologischer Störungen verursachen, die oft monatelang andauern, teilweise sogar Jahre. In manchen Fällen, so Berichte von Entzugs-begleitenden Verbänden, führt der Entzug zum Suizid.


Blatt 10: Kinder werden häufiger medikamentiert
Die Verwendung von Psychopharmaka bei Kindern und jungen Erwachsenen steigt innerhalb der modernen Industrienationen rapide an. Dabei ist der potenzielle Langzeitschaden, der auftreten kann, wenn solche Medikamente Einfluss auf das heranwachsende Gehirn haben, bislang noch nicht begutachtet.
Außerdem gibt es mittlerweile Hinweise / Beweise, dass der steigende Psychopharmaka-Konsum in dieser Altersgruppe später zu schweren Langzeitverläufen führen kann.


Blatt 11: Der Regulierungsapparat wird von der Industrie finanziert
Der Britische Regulierungsapparat für Psychopharmaka, MHRA, wird gänzlich von der Pharmaindustrie finanziert und besetzt Schlüsselpositionen mit ehemaligen Industrie-Experten. Solche Interessenskonflikte führen zu einer nachsichtigen / milden Regulierung, die Pharmafirmen-Interessen über das Patientenwohl setzt.


Blatt 12: Interessenskonflikt
Verbindungen zwischen Ärzten und pharmazeutischer Industrie sind vor allem in der Psychiatrie-Szene gängig. In Großbritannien müssen Psychiater vor keiner Instanz oder Autorität offenlegen, wie hoch ihr jährliches Einkommen, das von der Industrie stammt, ist.


Blatt 13: Manipulierung und unter-Verschluss-Haltung von wissenschaftlichen Daten / Forschungsergebnissen
Die Mehrheit der klinischen Psychopharmaka-Experimente / Studien werden von der Pharmaindustrie durchgeführt oder den Instanzen, die eng mit der Pharmaindustrie verwoben sind. Diese Industrie hat eine lange Geschichte bei der Geheimhaltung negativer Ergebnisse, der Manipulierung von Forschungserkenntnissen und dem "highlighten" der guten Daten.
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