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In einem Artikel für die Cambridge University Press kritisieren britische Experten die prophylaktische Langzeitverschreibung von Antipsychotika.
Sie stellen die langfristige Verschreibung in Frage, da die Belege für den Nutzen dieser Praxis weitgehend fehlen. Darüber hinaus bewirken Antipsychotika starke Nebenwirkungen und haben nachteilige Effekte auf die Gesundheit und das Gehirn. Des Weiteren warnen sie vor einem Wirkverlust bei einer langfristigen Einnahme.
Die Autoren sprechen sich für mehr Vorsicht bei der Verschreibung solcher Medikamente aus. Die behandelnden Ärzte sollen die Patienten am besten mittels vorsichtiger Reduktion zur minimal effektiven Dosis führen. Ihrer Ansicht nach können bis zu 40% der Patienten, die nur eine psychotische Phase durchleben, langfristig ohne Antipsychotika oder einer sehr geringen Dosis auskommen.
Quellenangabe: Murray RM, Quattrone D, Natesan S, et al. Should psychiatrists be more cautious about the long-term prophylactic use of antipsychotics? British Journal of Psychiatry. 2016;209(5):361-365. doi:10.1192/bjp.bp.116.182683
Artikel "Sollen Psychiater vorsichtiger bei der Langzeitverschreibung von Antipsychotika sein?" (Murray et al., 2016)
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