Positionspapier "Annahmen und Fakten: Antidepressiva " (DGSP)

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Positionspapier "Annahmen und Fakten: Antidepressiva " (DGSP)

Der Fachausschuss Psychopharmaka der DGSP (Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie) hat im Juni 2019 ein Positionspapier zu Annahmen und Fakten rund um Antidepressiva veröffentlicht.
In ihrer Stellungnahme liefert die DGSP mögliche Erklärungen für die ansteigenden Zahlen von Verordnungen von Antidepressiva in Deutschland. Mangelndes Wissen zu und fehlende Unterstützung beim Absetzen von Antidepressiva führt u.a. zu immer mehr Antidepressiva-Verordnungen.

Die DGSP räumt in ihrem Positionspapier mit vielen weit verbreiteten Annahmen auf und führt dazu Fakten an, die diesen Annahmen eindeutig widersprechen. Unter anderem werden Annahme wie die eines Serotonin-Defizits als Ursache für Depressionen, die angebliche Wirksamkeit von Antidepressiva sowie die Annahme, dass Antidepressiva nicht abhängig machen, besprochen.

Die DGSP warnt vor einer unkritischen Verordnung und Anwendung von Antidepressiva und vor einem abrupten oder zu schnellen Absetzen. Sie weist darauf hin, dass dies zu schweren Entzugssymptomen führen kann.
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Stellungsnahme DGSP: In Deutschland werden zu viele Antidepressiva verordnet

Stellungsnahme DGSP: In Deutschland werden zu viele Antidepressiva verordnet (19. April 2024)

Der Fachausschuss Psychopharmaka der DGSP (Deutsche Gesellschaft für soziale Psychiatrie) hat ein Begleitschreiben zu einem britischen Aufruf, die Verschreibungsrate von Antidepressiva zu senken, verfasst.

Der britische Aufruf findet sich hier , die deutsche Übersetzung ("Senkt endlich die Verschreibungsrate von Antidepressiva! Aufforderung an die Regierung, ihrer Verantwortung nachzukommen" - Übersetzer Peter Lehmann)
hier.

Die DGSP weist in ihrem Begleitschreiben darauf hin, dass auch in Deutschland die Zahl der Verordnungen von Antidepressiva dramatisch angestiegen ist. 5 - 10 % der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland bekommen mittlerweilen Antidepressiva verschrieben. Und das, obwohl die Nachteile von Antidepressiva immer deutlicher werden.

Die DGSP kommt zu dem Fazit:
All dies bedeutet, dass Antidepressiva keineswegs leichtfertig eingenommen werden sollten und dass es andere, erfolgreichere und nebenwirkungsärmere sowie nachhaltigere Hilfsweisen gibt. Da die gesellschaftlich-kulturelle Prägung seit Jahrzehnten intensiv darauf ausgerichtet ist, den Einsatz von Psychopharmaka bei psychischen Krisen und Störungen zu forcieren, sehen wir die Gesundheitspolitik in der Pflicht, hier entgegenzuwirken.
Download:
Begleitschreiben zum britischen Aufruf Antidepressiva (PDF)
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